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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1915, 8. Abhandlung): Über die absolute elektrooptische Verzögerung und Beschleunigung bei der elektrischen Doppelbrechung [1] — Heidelberg, 1915

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https://doi.org/10.11588/diglit.34707#0022
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22 (A. 8)

F. Himstedt:

Auch bei den Messungen mit Rizinusöl zeigt sich keine Über-
einstimmung zwischen Beobachtung und Rechnung. Es erscheint
zwecklos, hier die Zahlen anzuführen, da der für die Elektro-
striktion berechnete Wert sehr unsicher ist. Die Beziehung n^ — K
ist hier auch nicht angenähert erfüllt, denn iE ist 2,19, dagegen
K ist 4,56. Die Beobachtungen mit den Gemischen von Nitro-
benzol und Hexan resp. Petroläther lassen sich mit der Rechnung
nicht vergleichen, da n K und G nicht bekannt sind.
VII.
Da, wie oben schon gezeigt, man für die KERR-Konstante
aus den Beobachtungen richtige Werte ableitet, wenn man die
Gleichungen 5) oder 6) von einander subtrahiert, also die Elektro-
striktion eliminiert, so liegt natürlich der Gedanke nahe, daß diese
nicht richtig in Ansatz gebracht sei.
Ich habe deshalb versucht, die Größe der durch die Elektro-
striktion allein hervorgebrachten Verzögerung experimentell zu
bestimmen. Mit der beschriebenen Versuchsanordnung ist das
allerdings für G S g nicht ausführbar, da sich die durch die Elektro-
striktion hervorgerufene Verzögerung nicht von der durch die
elektrische Doppelbrechung erzeugten trennen läßt. Aber man
kann die für die Größe der Elektrostriktion gegebene Formel da-
durch prüfen, daß man Versuche mit einer Substanz anstellt, bei
welcher B, also die elektrische Doppelbrechung nahezu Null ist.
Als solche habe ich Hexan benutzt. Nach den Versuchen von
LEISER^) ist der Wert von B für Hexan nur etwa V^o von dem
für GSg, kann also in den obigen Formeln ganz vernachlässigt
werden, so daß man erhält:
7. i = 1(W-R) ^ (k-1) (k + 2) (tV- l) (n' + 2)C ^ ^
^ X X 1447rnX
In der Tat zeigt denn Hexan auch keinen Unterschied für
senkrecht und parallel zum Kraftfelde polarisiertes Licht. Das
kann man nachweisen durch Beobachtungen mit einem Nicol in
zwei zueinander senkrechten Stellungen, das kann man aber auch
daraus ersehen, daß man mit natürlichem Lichte dieselben Resultate
erhält, wie mit geradlinig polarisiertem. Ein undeutlich Werden,
S LEISER, Elektrische Doppelbrechung der Kohlenstoffverbindungen.
Habilitationsschrift. Karlsruhe 1910.
 
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