16 (A. 8)
F. Himstedt:
kann dann wohl im ersten Moment einen Sprung der Streifen
festste]] en, aber diese verzerren sich fast momentan, so daß Mes-
sungen nicht möglich sind.
Auch mit Wechselspannungen habe ich keinen Erfolg gehabt.
Der Strom einer Hochfrequenzmaschine mit 1800 Wechseln in der
Sekunde konnte durch einen Transformator von KuNGELFUSS bis
30000 Volt hinauftransformiert werden. Beim Anlegen der Span-
nung zeigte sich die Erscheinung, wie sie AECKERLEiN schon be-
schrieben hat, die Streifen verändern deutlich ihr Aussehen, man
kann auch wohl feststellen, daß sie einseitig breiter werden, aber
quantitative Messungen hierbei anzustellen, ist mir nicht gelungen.
Die AECKERLEiN sehe Anordnung der Beobachtung mit einem Mo-
mentfunken war bei meiner Anordnung nicht durchführbar, weil
das Licht des Funkens nicht ausreichte. Dagegen ist es mit der-
selben Versuchsanordnung, mit der C. S2 und Bizinusöl untersucht
wurden, gelungen, geringprozentige Mischungen von Nitrobenzol
mit Hexan und noch besser solche mit Petroläther zu untersuchen.
Nitrobenzol hat eine so große IvERR-Konstante, daß schon ein
geringer Zusatz zu Hexan oder Petroläther, deren elektrische Dop-
pelbrechung nahezu gleich Null ist, genügt, um eine Flüssigkeit
zu erhalten, die einerseits noch vorzüglich isoliert, so daß bei 3 mm
Plattenabstand Potentialdifferenzen bis 30000 Volt angelegt wer-
den konnten und andererseits eine elektrische Doppelbrechung
zeigt, die gleich, und sogar noch größer als die des C Sg ist. Bei
2—3prozentigen Mischungen ließ die Schärfe der Beobachtung
n^ —n
nichts zu wünschen übrig und bei ihnen ergab sich für ——
n.-n
stets der Wert —4. Dieser Wert scheint mir darnach für
alle genügend isolierenden Flüssigkeiten sicher gestellt
zu sein.
V.
Eine genaue Kenntnis der Absolutwerte der Beschleunigung
resp. Verzögerung, welche die beiden senkrecht zueinander polari-
sierten Schwingungen des Lichtes erfahren, ist um deswillen von
größerem Interesse, weil die Möglichkeit besteht, mit ihrer Hilfe
eine Entscheidung zu treffen zwischen den verschiedenen Theo-
rien der elektrischen Doppelbrechung. Darüber kann wohl kein
Zweifel mehr sein, daß wir bei dieser Erscheinung es mit einer
direkten Einwirkung des elektrischen Feldes, sei es auf die Lagerung
F. Himstedt:
kann dann wohl im ersten Moment einen Sprung der Streifen
festste]] en, aber diese verzerren sich fast momentan, so daß Mes-
sungen nicht möglich sind.
Auch mit Wechselspannungen habe ich keinen Erfolg gehabt.
Der Strom einer Hochfrequenzmaschine mit 1800 Wechseln in der
Sekunde konnte durch einen Transformator von KuNGELFUSS bis
30000 Volt hinauftransformiert werden. Beim Anlegen der Span-
nung zeigte sich die Erscheinung, wie sie AECKERLEiN schon be-
schrieben hat, die Streifen verändern deutlich ihr Aussehen, man
kann auch wohl feststellen, daß sie einseitig breiter werden, aber
quantitative Messungen hierbei anzustellen, ist mir nicht gelungen.
Die AECKERLEiN sehe Anordnung der Beobachtung mit einem Mo-
mentfunken war bei meiner Anordnung nicht durchführbar, weil
das Licht des Funkens nicht ausreichte. Dagegen ist es mit der-
selben Versuchsanordnung, mit der C. S2 und Bizinusöl untersucht
wurden, gelungen, geringprozentige Mischungen von Nitrobenzol
mit Hexan und noch besser solche mit Petroläther zu untersuchen.
Nitrobenzol hat eine so große IvERR-Konstante, daß schon ein
geringer Zusatz zu Hexan oder Petroläther, deren elektrische Dop-
pelbrechung nahezu gleich Null ist, genügt, um eine Flüssigkeit
zu erhalten, die einerseits noch vorzüglich isoliert, so daß bei 3 mm
Plattenabstand Potentialdifferenzen bis 30000 Volt angelegt wer-
den konnten und andererseits eine elektrische Doppelbrechung
zeigt, die gleich, und sogar noch größer als die des C Sg ist. Bei
2—3prozentigen Mischungen ließ die Schärfe der Beobachtung
n^ —n
nichts zu wünschen übrig und bei ihnen ergab sich für ——
n.-n
stets der Wert —4. Dieser Wert scheint mir darnach für
alle genügend isolierenden Flüssigkeiten sicher gestellt
zu sein.
V.
Eine genaue Kenntnis der Absolutwerte der Beschleunigung
resp. Verzögerung, welche die beiden senkrecht zueinander polari-
sierten Schwingungen des Lichtes erfahren, ist um deswillen von
größerem Interesse, weil die Möglichkeit besteht, mit ihrer Hilfe
eine Entscheidung zu treffen zwischen den verschiedenen Theo-
rien der elektrischen Doppelbrechung. Darüber kann wohl kein
Zweifel mehr sein, daß wir bei dieser Erscheinung es mit einer
direkten Einwirkung des elektrischen Feldes, sei es auf die Lagerung