Absolute elektrooptische Verzögerung und Beschleunigung usw. (A. 8) 17
und Gruppierung der Moleküle, sei es auf die Vorgänge im Molekül
selbst, d. b. die Elektronenschwingungen zu tun haben.
LARMOiG) hat zur Erklärung der elektrischen Doppelbrechung
zuerst die Hypothese ausgesprochen, daß die Flüssigkeitsmoleküle
an sich anisotrop seien und daher im elektrischen Felde eine teil-
weise Orientierung erfahren müssen, der die Molekularbewegung
entsprechend der Temperatur mehr oder weniger stark entgegen
wirkt. LANGEViN^) hat diese Hypothese weiter ausgearbeitet unter
der speziellen Voraussetzung, daß die Anisotropie der Moleküle
darin bestehe, daß sie die Gestalt von Rotationsellipsoiden be-
sitzen und daß die Doppelbrechung lediglich dadurch zustande
komme, daß das elektrische Feld eine teilweise Parallelrichtung
dieser anisotropen Moleküle bewirke. Er findet durch seine Rech-
nungen
und für die Dispersion der elektrischen Doppelbrechung wird er
zu der aus andern Annahmen von HAVELOCK^) schon früher ab-
geleiteten Gleichung geführt
3) y^—-yy = konst.
(n — lp
ENDERLE^) hat gezeigt, daß sich die beiden e'ben erwähnten
Gleichungen auch dann ergeben, wenn man über die Anisotropie
die denkbar allgemeinste Annahme macht, nämlich die eines drei-
achsigen Ellipsoids.
Die zweite der oben erwähnten Hypothesen ist von VoiGT^)
aufgestellt und ausgearbeitet. Er nimmt an, daß die an sich iso-
tropen Moleküle erst im elektrischen Felde anisotrop werden, da-
durch, daß das elektrische Feld die Schwingungen der Elektronen
beeinflußt und deren Ruhelage sich verschiebt. VoiGT^) findet auf
diese Weise:
i) LARMOR, Phil. Trans. A 190, 236, 1898.
s) LANGEviN, Le Radium 7, 249, 1910.
3) HAVELOCK, Proc. of the Ray. Soc. of London A 80, 28, 1908.
b END ERLE, Zur Theorie der elektrischen und magnetischen Doppel-
brechung von Flüssigkeiten. Diss. Freiburg i. Br. 1912.
s) VoiGT, Magneto- und Elektrooptik.
Sitzungsberichte d. Heidelb. Akad., math.-nat. Kl. A. 1915. 8. Abh.
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und Gruppierung der Moleküle, sei es auf die Vorgänge im Molekül
selbst, d. b. die Elektronenschwingungen zu tun haben.
LARMOiG) hat zur Erklärung der elektrischen Doppelbrechung
zuerst die Hypothese ausgesprochen, daß die Flüssigkeitsmoleküle
an sich anisotrop seien und daher im elektrischen Felde eine teil-
weise Orientierung erfahren müssen, der die Molekularbewegung
entsprechend der Temperatur mehr oder weniger stark entgegen
wirkt. LANGEViN^) hat diese Hypothese weiter ausgearbeitet unter
der speziellen Voraussetzung, daß die Anisotropie der Moleküle
darin bestehe, daß sie die Gestalt von Rotationsellipsoiden be-
sitzen und daß die Doppelbrechung lediglich dadurch zustande
komme, daß das elektrische Feld eine teilweise Parallelrichtung
dieser anisotropen Moleküle bewirke. Er findet durch seine Rech-
nungen
und für die Dispersion der elektrischen Doppelbrechung wird er
zu der aus andern Annahmen von HAVELOCK^) schon früher ab-
geleiteten Gleichung geführt
3) y^—-yy = konst.
(n — lp
ENDERLE^) hat gezeigt, daß sich die beiden e'ben erwähnten
Gleichungen auch dann ergeben, wenn man über die Anisotropie
die denkbar allgemeinste Annahme macht, nämlich die eines drei-
achsigen Ellipsoids.
Die zweite der oben erwähnten Hypothesen ist von VoiGT^)
aufgestellt und ausgearbeitet. Er nimmt an, daß die an sich iso-
tropen Moleküle erst im elektrischen Felde anisotrop werden, da-
durch, daß das elektrische Feld die Schwingungen der Elektronen
beeinflußt und deren Ruhelage sich verschiebt. VoiGT^) findet auf
diese Weise:
i) LARMOR, Phil. Trans. A 190, 236, 1898.
s) LANGEviN, Le Radium 7, 249, 1910.
3) HAVELOCK, Proc. of the Ray. Soc. of London A 80, 28, 1908.
b END ERLE, Zur Theorie der elektrischen und magnetischen Doppel-
brechung von Flüssigkeiten. Diss. Freiburg i. Br. 1912.
s) VoiGT, Magneto- und Elektrooptik.
Sitzungsberichte d. Heidelb. Akad., math.-nat. Kl. A. 1915. 8. Abh.
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