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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1915, 8. Abhandlung): Über die absolute elektrooptische Verzögerung und Beschleunigung bei der elektrischen Doppelbrechung [1] — Heidelberg, 1915

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https://doi.org/10.11588/diglit.34707#0023
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Absolute elektrooptische Verzögerung und Beschleunigung usw. (A. 8) 23

Verschwinden und Wiedererscheinen, wie es oben infolge der
elektrischen Doppelbrechung bei Benützung von natürlichem Lichte
z. B. bei CSa beobachtet werden konnte, trat nie ein, die Streifen
blieben vollkommen scharf, zeigten beim Aufladen der K.ERR-
Zelle eine kleine Verschiebung und im Moment der Entladung den
Sprung zurück in die Ruhelage.
Es wurde nun versucht, die Funkenlänge am Funkenmikro-
meter zu bestimmen, welche einer Streifenverschiebung resp. einem
Sprung von 0,1 und 0,2 entsprach. Es ergaben sich hierfür 6,2
und 9,1 mm. Das entspricht bei 3,03 mm Plattenabstand Feld-
stärken von 238 und 326 und es zeigt sich zunächst mal, daß die
Proportionalität mit dem Quadrat der Feldstärke vorhanden ist.
Setzt man diese Werte in die Formel 7) ein und weiter
X-546-10"', k = l,85, n = 1,377, 0 = 159-10"',
alle Größen auf die Beobachtungstemperatur von 23° C. bezogen,
so berechnet sich die Größe der Elektrostriktion zu 0,135 statt des
beobachteten 0,1 V
Die Beobachtungen sind mehrfach wiederholt, im vorigen
Sommer ist reinstes Hexan von KAHLE AUM, jetzt solches von
MERCK benutzt; immer war der beobachtete Wert % bis des
berechneten. Die der Berechnung zugrunde liegende Annahme,
daß k — n% ist mit genügender Annäherung erfüllt. Ob aber die
für K und G den Tabellen von LANDOLT und BöRNSTEiN ent-
nommenen Werte vielleicht mit nicht zu vernachlässigenden Feh-
lern behaftet sind, darüber habe ich kein Urteil. Andere Sub-
stanzen, die genügende Isolation bei gleichzeitig sehr kleiner KERR-
Konstante besitzen und für welche K, n und G bekannt sind,
standen mir z. Zt. nicht zur Verfügung. Sollte es sich betätigen,
daß in den oben angegebenen Formeln 5 u. 6 die Elektrostriktion
nur mit etwa W des berechneten Wertes in Ansatz gebracht
werden darf, so würden dadurch die Beobachtungen der Orien-
tierungstheorie näher gebracht werden, nicht aber der VoiGT-
schen Theorie.
Man erhält dann aus den LANGEviN-ENDERLE sehen Formeln
fürCSg: ' - 0,333 + 0,125 = 0,458 statt 0,4,
(no" n) I

-0,167 + 0,125 = -0,042 statt -0,1.
 
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