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Koenigsberger, Johann; Glimme, K.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1916, 13. Abhandlung): Über die Streuungsabsorption von Kanalstrahlen — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34898#0014
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14 (A. 13)

J. KOENIGSBERGER und K. GLIMME:

das Atom 0 bezogen, für die zwei äußeren Elektronenringe zu be-
rechnen. Die Streuungswirkung des äußersten Ringpaares läßt sich
in Grenzen einschließen. Unsere Beobachtungen zeigten, daß Kanal-
strahlen über 10000 Volt Geschwindigkeit bis 40000 Volt sehr
häufig, der Größenordnung nach scheinbar etwa bei jedem gaskine-
tischen Zusammenstoß ionisieren. Nach den Versuchen von
E.v.BAHR und J. FRANK*) wäre die Ionisierungsarbeit kleiner oder
gleich der von Elektronen geleisteten (in O2 = 9 Volt). Gleich-
zeitig muß aber auch kinetische Energie als solche auf das System
Atom-Elektron übertragen werden, solange das Elektron am Atom
gebunden ist. Der Kanalstrahl verliert also kinetische Energie,
die in Ionisationsarbeit W und lebendige Kraft des ruhenden Mo-
leküls umgesetzt wird. Auf die einfachste Annahme, daß dieser
gesamte Betrag zunächst voll auf die Transversalkomponente des
ruhenden Systems übertragen wird, stützt sich die Formel von
J. J. THOMSON2). Die numerische Auswertung ist auf zwei Arten
möglich; entweder die Elektronen sind schwach gebunden, so daß
nur ihre eigene Masse zur Geltung kommt, oder sie sind starr mit

der Kernmasse verbunden. Jedenfalls gilt p^ -

UT
"W

1 : mT'

hierin ist T = */2mgW = 0,65eE; für E =44500 ist T = 4,50-10*

Ci -

4mgM

(mg + M)^' ^ e^^mg+M

M

, worin M die Masse des ruhenden

Teiles (Molekül, Atom oder Elektron), nig die Masse des Wasserstoff-

kanalstrahls mit der Ladung e isU). p ergibt sich für W=9Volt

e
3-iO'

= 4,7-10*^ und ^ = 1,0-10*'= 35', also noch etwas größer als der
Streuungswinkel für Stellung I (^ = 3T). Setzt man M gleich
der Masse des Elektrons m, so ist p = 1,1 - 10*^ und ^ = 2',
woraus folgt, daß die Streuungswirkung eines freien oder ganz
lose gebundenen Elektrons zu vernachlässigen ist. Die frühere An-
nahme gibt also die obere Grenze. Dieser Grenzwert braucht aber
1) E. v. BAHR und J. FRANK, Verh. dt. phys. Ges. id, p. 57, 1914.
2) J. J. THOMSON, Phil. Mag. 23, p. 449, 1912.
2) Hier wie im folgenden ist im Anschluß an BoHR angenommen, daß
der positive H-Strahl nach außen für Abstände über 10"*'* nur die Wirkung
von +e hat. Für die Erforschung der Kernstruktur sind also die Kanal-
strahlen nicht geeignet.
 
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