Über die Streuungsabsorption von Kanalstrahlen. (A. 13) 25
§ 9. Aus der Formel (p. 9) ergibt sich die Streuung für schwere
Kanalstrahlen sehr viel größer als für H-Strahlen. Von den Struk-
tureinzelheiten des Atomsystems abgesehen, folgt Proportionalität
mit dem Quadrat der wirksamen Ladung des bewegten Strahlker-
nes. Für den 0-Strahl ist die Zahl der gestreuten Teile bei den hier
in Betracht kommenden Streuungswinkeln um 4* mal größer, doch
wird hier bald eine Grenze erreicht; denn gleichzeitig würde p 4mal
größer, p kann aber für den neutralen Strahl nicht größer als
der gaskinetische Radius von Og sein. Daher folgt, daß die Strah-
len von 0 oder schwereren Atomen aus einem schmalen Bündel von
5' Öffnung oder weniger, wie es für die ^-Bestimmung der Kanal-
strahlen erforderlich ist, schon nach Durchlaufen der gaskinetischen
Weglänge von 0 in Og bezw. Hg herausgeworfen werden. Damit an-
genähert die Hälfte der Strahlen im scharf begrenzten Bündel
bleibt, muß der Druck so gering sein, daß der zurückgelegte Weg 1
in cm gleich 0,69 mal der gaskinetischen Weglänge ist, also s in
den üblichen Gasen etwa Hg. Unsere Absorptionsmes-
sungen geben über die schwereren Strahlen nur qualitativ Auskunft.
Bei 44500 V geht die Tangente der O-Absorption in einer Rich-
tung, die a = g:l = 0,2 für 10-10^ mm Hg entspricht. Da aber neben
0 noch Hg und H anwesend, gibt dieser Wert nur die untere Grenze.
Die gaskinetische Weglänge für 0 in Og = l,Ocm gesetzt, würde a = l
geben. Bei den kleineren Geschwindigkeiten ist 0 daher schon in Stel-
lung I auf dem Schirm nicht mehr sichtbar. Die Streuungsabsorption
von Hg läßt sich bei den drei Geschwindigkeiten verfolgen. Bei 44000
Volt ist der beobachtete Wert, der die untere Grenze für a gibt,
= 1-10"^ mm Hg, umgerechnet =0,1; bei 31500 V a = 0,25; bei
23000 V a = 0,4. Die gaskinetische Weglänge gäbe a = 0,7 als obere
Grenze. Die Theorie verlangt mit den Beobachtungen übereinstim-
mend, daß a für Hg größer als für H ist. Zwei Kerne sind in Hg
vorhanden, deren Abstand groß ist, verglichen mit dem bei unse-
rem Versuch dazugehörigen p. Also ist N = 2Np. Außerdem enthält
Hg als neutraler Strahl zwei Elektronen, als positiver Strahl einen.
Nach p. 16 wäre also 2Nonoch mit 0,7-1,6 + 0,3 = 1,42 zu multipli-
zieren, also 2,84mal größer als für H unter gleichen Bedingungen,
oder bei s = 2,84-10"^ mm Hg wäre ag so groß wie ag bei
s = 1-10"^ mm Hg = 0,10. Das trifft genau zu. Da aber neben Hg
noch H vorhanden ist und daher der Wert von a für Hg etwas zu
§ 9. Aus der Formel (p. 9) ergibt sich die Streuung für schwere
Kanalstrahlen sehr viel größer als für H-Strahlen. Von den Struk-
tureinzelheiten des Atomsystems abgesehen, folgt Proportionalität
mit dem Quadrat der wirksamen Ladung des bewegten Strahlker-
nes. Für den 0-Strahl ist die Zahl der gestreuten Teile bei den hier
in Betracht kommenden Streuungswinkeln um 4* mal größer, doch
wird hier bald eine Grenze erreicht; denn gleichzeitig würde p 4mal
größer, p kann aber für den neutralen Strahl nicht größer als
der gaskinetische Radius von Og sein. Daher folgt, daß die Strah-
len von 0 oder schwereren Atomen aus einem schmalen Bündel von
5' Öffnung oder weniger, wie es für die ^-Bestimmung der Kanal-
strahlen erforderlich ist, schon nach Durchlaufen der gaskinetischen
Weglänge von 0 in Og bezw. Hg herausgeworfen werden. Damit an-
genähert die Hälfte der Strahlen im scharf begrenzten Bündel
bleibt, muß der Druck so gering sein, daß der zurückgelegte Weg 1
in cm gleich 0,69 mal der gaskinetischen Weglänge ist, also s in
den üblichen Gasen etwa Hg. Unsere Absorptionsmes-
sungen geben über die schwereren Strahlen nur qualitativ Auskunft.
Bei 44500 V geht die Tangente der O-Absorption in einer Rich-
tung, die a = g:l = 0,2 für 10-10^ mm Hg entspricht. Da aber neben
0 noch Hg und H anwesend, gibt dieser Wert nur die untere Grenze.
Die gaskinetische Weglänge für 0 in Og = l,Ocm gesetzt, würde a = l
geben. Bei den kleineren Geschwindigkeiten ist 0 daher schon in Stel-
lung I auf dem Schirm nicht mehr sichtbar. Die Streuungsabsorption
von Hg läßt sich bei den drei Geschwindigkeiten verfolgen. Bei 44000
Volt ist der beobachtete Wert, der die untere Grenze für a gibt,
= 1-10"^ mm Hg, umgerechnet =0,1; bei 31500 V a = 0,25; bei
23000 V a = 0,4. Die gaskinetische Weglänge gäbe a = 0,7 als obere
Grenze. Die Theorie verlangt mit den Beobachtungen übereinstim-
mend, daß a für Hg größer als für H ist. Zwei Kerne sind in Hg
vorhanden, deren Abstand groß ist, verglichen mit dem bei unse-
rem Versuch dazugehörigen p. Also ist N = 2Np. Außerdem enthält
Hg als neutraler Strahl zwei Elektronen, als positiver Strahl einen.
Nach p. 16 wäre also 2Nonoch mit 0,7-1,6 + 0,3 = 1,42 zu multipli-
zieren, also 2,84mal größer als für H unter gleichen Bedingungen,
oder bei s = 2,84-10"^ mm Hg wäre ag so groß wie ag bei
s = 1-10"^ mm Hg = 0,10. Das trifft genau zu. Da aber neben Hg
noch H vorhanden ist und daher der Wert von a für Hg etwas zu