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Trautz, Max; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1917, 14. Abhandlung): Der Verlauf der chemischen Vorgänge im Dunkeln und im Licht: Zusammenfassung — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.36401#0014
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14 (A.14)

MAX TRAUTZ:

Damit sind wir am Ende unserer thermodynamischen Aufgabe.
Sie führte uns zu der Auffassung, daß jedes Atom grundsätzlich
in dreierlei Weise gebunden sein könne und daß jeder dieser
drei Freiheiten ein thermisches isomer, ein Thermotropes ent-
spricht. Fügten wir die erst noch zu beweisende Hypothese hin-
zu, daß kein Elementarprozeß mehrere chemische Vorgänge gleich-
zeitig abwickle, so kamen wir zu strenger Geltung des sonst nur
genähert geltenden Additivitätsgesetzes der inneren Wärmen ge-
bundener Atome. Damit nahm Gl. 3 exponentiell geschrieben die
einfache Form an:


II. Die Reaktionsgeschwindigkeit.
Deutung und Berechnung der Reaktionskonstanten.
1. Die Stoßzahl.
Die Rolle dieses Faktors für binäre Zerfälle in freie Atome hat
zuerst Herr KRÜGER 1908 in einer grundlegenden Arbeit behandelt.
Meine Arbeit 1909 war von ihr unabhängig.
a) Reaktionen zwischen je zwei Molekeln, Reaktionen
zweiter Ordnung sind am einfachsten zu untersuchen. Wären
alle Stöße von Reaktion gefolgt, so erhielte man, falls 2x Molekeln
zusammenstießen, den Umsatz 2x/A Mole, worin A die AvoGADRo-
sche Zahl bedeutet. Sieht man in der Geschwindigkeit einer Reak-
tion zweiter Ordnung nur eine Wirkung der Zusammenstöße,
wobei alle chemisch wirken, so kann man mithin aus der Stoß-
zahl, wie sie die Gastheorie liefert, leicht ausrechnen, wieviel Mole,
pro ccm und sec umgesetzt werden müßten, wenn man die Kon-
zentrationen der beiden Ausgangsstoffe konstant auf Ci bezw.
Cg hielte. Man findet so für die Geschwindigkeit jeder Reaktion
zweiter Ordnung den Ausdruck:

kn - Ci - Cg = 5,64 - KW

/M + M'
/ M W

], T - W - Cg Mol/ccm, sec . 9)

Zweierstöße wären unendlich selten, wenn der Molekeldurchmesser s
unendlich klein wäre. Das zeigt die Formel und die Überlegung,
daß Punkte in endlicher Zeit nie zusammenträfen.
 
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