Metadaten

Hofmann-Degen, Kurt; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1919, 14. Abhandlung): Über die Schlacke der Clausthaler Silberhütte: eine Eisenfrischschlacke von Bochum und eine neue Silikatfamilie vom Typus R 3 Si 2 O 7 — Heidelberg, 1919

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.36504#0009
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Über die Schlacke der Clausthaler Silberhütte. (A. 14) 9

Die Ausbildung des untersuchten Eisenkalkolivins ist wie
erwähnt rein domatisch nach der Längsachse ohne Übergänge zu
andern Formen zu zeigen. Busz und RüsBERG geben für den
Eisenmangankalkolivin an: ,,der Habitus ist durchweg säulen-
förmig anch der c-Achse"* und für die zweite Stufe, den Magnesia-
mangankalkolivin: ,,die Ausbildungsweise ist stets stabförmig nach
der a-Achse"^ und nehmen an: ,,die Ursache für die stabförmige
Ausbildung nach der a-Achse liegt in dem hohen Kalkgehalt des
Schmelzmagmas, sowie in der raschen Abkühlung desselben"^.
Wenn auch wenigstens der erste Teil dieses letzteren, von VoGT
ausgesprochenen Satzes sicherlich zu recht besteht, so muß doch
gegen die Angaben von Busz und RüsBERG, die den zweiten zu
beweisen scheinen, hier der Einwand erhoben werden, daß die
Verfasser damit aus der zugrunde liegenden RüsBERGschen Disser-
tation einen allerdings unerklärlichen Irrtum übernommen haben.
RüsBERG schreibt^: Beim Eisenmangankalkolivin ,,haben wir es
mit einem Material zu tun, das säulenförmig^ nach dem
Brachydoma also nach der c-Achse gestreckt ist. Die
Kristalle des Olivins haben sich sehr langsam individualisiert.
Die Abkühlungsdauer ist also eine sehr große gewesen. Dagegen"
ist" der Atagnesiamangankalkolivin ,,unter den gewöhnlichen Be-
dingungen (rasche Abkühlung) zur Kristallisation gelangt. Die
Ausbildungsweise der Kristalle ist hier st ab förmig" nach der
a-Achse. Ein hoher Kalkgehalt des Schmelzmagmas sowie rasche
Abkühlung sind demnach als Ursachen für die stabförmige Aus-
bildung der kalkreichen Olivine nach der Brachyachse anzusehen."
Dieser Widerspruch kann schon wegen des Gegensatzes (,,Dagegen")
nicht auf einem Druckfehler beruhen. RüsBERG sagt aber
auch seihst bei der Beschreibung des EisenmangankalkolivinsO
,,der Habitus der Kristalle ist säulenförmig nach 2Po=" und nur bei
den Kristallen des Magnesiakalkolivins, für den Busz und Rüs-
BERG die stets nach a stabförmige Ausbildung betonen, erwähnt er:
,,einzelne sind auch nach der c-Achse ausgezogen". Aus allen diesen
Ausführungen geht hervor, daß für alle bis jetzt unter-
suchten Eisenkalkolivine, sowohl den VoGTschen, als
auch die RüsBERGschen und den hier neu beschriebenen die
d o m a t i s c h e Ausbildung nach der b r a c h y d i a g o n a 1 e n
Achse a mit herrschendem (021) charakteristisch ist.
i a. a. O. S. 628. - ' a. a. O. 8. 629. - ' a. a. O. S. 631. - * a. a. O.
8. 39. — 3 Der Sperrdruck dieser Steden rührt von mir her. — s a. a. O. S. 23.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften