Metadaten

Hofmann-Degen, Kurt; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1919, 14. Abhandlung): Über die Schlacke der Clausthaler Silberhütte: eine Eisenfrischschlacke von Bochum und eine neue Silikatfamilie vom Typus R 3 Si 2 O 7 — Heidelberg, 1919

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.36504#0029
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Über die Schlacke der Clausthaler Silberhütte.

(A. 14) 29

identisch ist, daß das CagSiO^ in der optischen Orientierung a=c
usw. mit den übrigen Ohvinen übereinstimmt und auch hier die
Basis die Achsenebene ist. Der Winkel der optischen Achsen wird
ohne Angabe von Zahlenwerten als ,,sehr groß" bezeichnet. Aus
dem Zusammenhänge läßt sich erraten, daß die Verfasser hier die
Prismenachse als spitze Bisektrix auffassen, oder daß der Winkel
über die Normale zur Prismenachse gemessen gedacht ist. Man
wird für das rhombische Kalziumorthosilikat einen Achsenwinkel
von etwa 60" erwarten dürfen.
Die nebenstehende Übersicht (Fig. 7) vereinigt das wenige,
was bis jetzt an zusammenhängendem optischen Material über
die Mn-freien Olivine vorhanden ist.
2. Justit.
Ein neues Silicat von der allgemeinen Forme!
(Ca, Mg, Fe, Zn, Mn)g SigO?.
Das zweite der die Hohlräume der Schlackenkegel füllenden
Mineralien kristallisiert quadratisch in bis zu 10 mm langen
Prismen, die an beiden Enden von der Basis begrenzt und deren
Kanten bisweilen von einem schmalen Prisma umgekehrter Ord-
nung abgestumpft werden. Die Kanten von Prisma nach Basis
sind gewöhnlich sehr scharf, manchmal aber auch als äußerst
schmale Flächen ausgebildet, die sich jedoch unter dem Mikro-
skop als gekrümmt erweisen und eine Messung nicht zulassen.
Irgend welche anderen Flächen, insbesondere Pyramidenflächen,
die eine Bestimmung des Achsenverhältnisses erlaubt hätten,
konnten nicht gefunden werden. Die Abweichungen der Prismen-
winkel und der Winkel zwischen Prisma und Basis von 90" bzw.
45" liegen innerhalb 4P
Die Kristalle besitzen zwei makroskopische Spaltbarkeiten,
die bessere, recht gute verläuft nach (001), die zweite, etwas
weniger deutliche, nach dem an den Kristallen herrschenden
Prisma. Andeutungen einer Spaltbarkeit nach einem Prisma um-
gekehrter Art sind ebenfalls vorhanden und in Dünnschliffen
parallel zur Basis recht gut erkennbar. Zur Parallelisierung mit
dem Akermannit J. H. L. VoGTs und den andern quadratischen
Schlacken nehme ich dies beste Spaltprisma, das auch morpho-
logisch dominiert, als Prisma zweiter Art (100) an. Die Kristalle
sind auch recht empfindlich gegen plötzlichen Temperaturwechsel,
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften