30 (A.14)
KURT HOFMANN-DEGEN:
und bei Berührung mit heißen Metallspitzen entstehen leicht
Trennungsflächen nach dem Prisma erster Art (110).
Die Härte ist die des Apatits. Das spezifische Gewicht wurde
an reinen Splitterchen in mit Äther verdünntem Methylenjodid
zu 3.24 gefunden. Die Schlackeneinschlüsse in den Kristallen
sind in der bekannten Sanduhrform angeordnet. Sie bilden eine
vierseitige Doppelpyramide, deren quadratische Endflächen in
der Basis und deren Kanten in den diagonalen Symmetrieebenen
der quadratischen Säule liegen. Der äußerste etwa 0.5 mm breite
Rand der Kristalle war schlackenfrei und erlaubte die Herstellung
von Prismen zur Bestimmung von Licht- und Doppelbrechung
und die Gewinnung analysenreinen Materials. Er war einheitlich
gebaut. Eine zonare Struktur war nur selten und dann mehr im
Kern der Kristalle bemerkbar, wenn die Einschlüsse in Schachtel- .
form angeordnet waren, was bisweilen vorkam.
Der Glanz ist auf ursprünglichen Flächen glasähnlich, auf
Bruchflächen harzähnlich.
In Schichten von etwa % mm Dicke zeigt sich deutlicher
Pleochroismus; die nach c schwingenden Strahlen sind bläulich-
grün, die JL dazu schwingenden schwach bräunlich bis farblos.
Zur Untersuchung gelangten drei mit dem WüLFiNGSchen
Dreifuße hergestellte Prismen, deren brechende Flächen in die
Prismenzone gelegt waren. Die Falschorientierung war bei Prisma I
< 14', hei Prisma II 5' und 8' und bei Prisma III 5' und 16'.
Mehrere Prismen waren bei der Politur infolge der großen Sprö-
digkeit des Materials und der Spaltbarkeit nach (001) verloren *
gegangen. Die Beobachtungen geschahen in der beim Eisenkalk-
olivin angegebenen Weise. Die Prismen waren bis auf die äußerste,
einschlußfreie Zone abgeblendet. Die Ergebnisse sind in Tab. VII
zusammengestellt.
Um den eigentümlichen Gang der Doppelbrechung (vgl. Tab.
IX Spalte 6—8) genauer kennen zu lernen, wurde sie mit Hilfe
des BABiNETschen Kompensators unter Benutzung eines großen
WüLFiNGSchen Monochromators und des Heliostaten an einem
um 50' von der c-Achse abweichenden, planparallelen Blättchen
aus je 20 Ablesungen direkt bestimmt, da diese am Kompensator
gewonnenen Werte — von dem Einfluß der Dickenbestimmung
abgesehen, die ja nur für die absolute Größe von s—n, nicht für
seine Änderung mit der Wellenlänge in Betracht kommt — durch-
schnittlich etwa fünf-, ja bis zehnmal genauer ausfallen als die
KURT HOFMANN-DEGEN:
und bei Berührung mit heißen Metallspitzen entstehen leicht
Trennungsflächen nach dem Prisma erster Art (110).
Die Härte ist die des Apatits. Das spezifische Gewicht wurde
an reinen Splitterchen in mit Äther verdünntem Methylenjodid
zu 3.24 gefunden. Die Schlackeneinschlüsse in den Kristallen
sind in der bekannten Sanduhrform angeordnet. Sie bilden eine
vierseitige Doppelpyramide, deren quadratische Endflächen in
der Basis und deren Kanten in den diagonalen Symmetrieebenen
der quadratischen Säule liegen. Der äußerste etwa 0.5 mm breite
Rand der Kristalle war schlackenfrei und erlaubte die Herstellung
von Prismen zur Bestimmung von Licht- und Doppelbrechung
und die Gewinnung analysenreinen Materials. Er war einheitlich
gebaut. Eine zonare Struktur war nur selten und dann mehr im
Kern der Kristalle bemerkbar, wenn die Einschlüsse in Schachtel- .
form angeordnet waren, was bisweilen vorkam.
Der Glanz ist auf ursprünglichen Flächen glasähnlich, auf
Bruchflächen harzähnlich.
In Schichten von etwa % mm Dicke zeigt sich deutlicher
Pleochroismus; die nach c schwingenden Strahlen sind bläulich-
grün, die JL dazu schwingenden schwach bräunlich bis farblos.
Zur Untersuchung gelangten drei mit dem WüLFiNGSchen
Dreifuße hergestellte Prismen, deren brechende Flächen in die
Prismenzone gelegt waren. Die Falschorientierung war bei Prisma I
< 14', hei Prisma II 5' und 8' und bei Prisma III 5' und 16'.
Mehrere Prismen waren bei der Politur infolge der großen Sprö-
digkeit des Materials und der Spaltbarkeit nach (001) verloren *
gegangen. Die Beobachtungen geschahen in der beim Eisenkalk-
olivin angegebenen Weise. Die Prismen waren bis auf die äußerste,
einschlußfreie Zone abgeblendet. Die Ergebnisse sind in Tab. VII
zusammengestellt.
Um den eigentümlichen Gang der Doppelbrechung (vgl. Tab.
IX Spalte 6—8) genauer kennen zu lernen, wurde sie mit Hilfe
des BABiNETschen Kompensators unter Benutzung eines großen
WüLFiNGSchen Monochromators und des Heliostaten an einem
um 50' von der c-Achse abweichenden, planparallelen Blättchen
aus je 20 Ablesungen direkt bestimmt, da diese am Kompensator
gewonnenen Werte — von dem Einfluß der Dickenbestimmung
abgesehen, die ja nur für die absolute Größe von s—n, nicht für
seine Änderung mit der Wellenlänge in Betracht kommt — durch-
schnittlich etwa fünf-, ja bis zehnmal genauer ausfallen als die