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Hofmann-Degen, Kurt; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1919, 14. Abhandlung): Über die Schlacke der Clausthaler Silberhütte: eine Eisenfrischschlacke von Bochum und eine neue Silikatfamilie vom Typus R 3 Si 2 O 7 — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.36504#0010
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10 (A. 14)

KURT HOFMAKK-DEGEN:

RüSBERG beschreibt zweimalige makroskopische Zwillings-
bildung nach Poe und 2Poi und einmalige nach 3PoR Eine in
gleicher Weise öfter auftretende Verwachsung einzelner Indivi-
duen, die sich also als gesetzmäßig hätte deuten lassen können,
habe ich beim Eisenkalkzinkolivin nicht beobachtet. Gewiß
können auf einer Stufe, bei der viele Dutzende von Kristallen
durcheinander gewachsen sind, auch einzelne Paare gefunden
werden, die sich innerhalb der bei solch künstlichem Material
doch recht großen Fehlergrenze der W inkelmessung auf Zwillings-
gesetze zurückführen lassen, doch ist es in diesem Falle wohl
natürlicher, solche Verwachsungen als zufällige Bildungen anzu-
sehen. Noch mehr gilt dies für die im Dünnschliff sichtbar werden-
den Durchkreuzungen.

Im Dünnschliffe sind pinakoidale Spaltbarkeiten zu erkennen,
von denen die nach (100) am deutlichsten ist. Die Härte ist zwi-
schen 6 und 7. Das spezifische Gewicht ist etwas höher als 3.32,
da auch feines, schlackenfreies Pulver noch ziemlich rasch in
Methylenjodid untersinkt.
Die Kristallflächen haben Glasglanz, die BruchflächenFettglanz.
Die Bestimmung des Lichtbrechungsverhältnisses erfolgte an
drei verschiedenen, mit ihren brechenden Kanten parallel den
drei Kristallachsen orientierten Prismen, von denen Prisma I und II
mit freier Hand, Prisma III unter Benutzung eines WüLFiNGschen
Schleifdreifußes angefertigt worden war. Der Orientierungsfehler
übertraf in keinem Falle 0.5°, so daß die Prismen als genügend
genau betrachtet werden dürfen, beeinflußt doch ein Fehler von
40' für beide Prismenflächen bei einem brechenden W'inkel von
32° unter Zugrundelegung der Doppelbrechung (y—<x) = 0.0472,
den Brechungsexponenten Kp erst um etwa 0.00004, ein solcher
von 1° um höchstens 0.00017h Die Beobachtungen geschahen
nach der Methode der Minimalablenkung unter Benutzung eines
WüLFiNGschen Alonochromators und des Heliostaten für die
Linien des Spektrums:

a = 718.5 gg
B = 687.0
C - 656.3
D - 589.3

E = 526.9 pu
F = 486.2
G'= 436.1
h = 410.2.

i Ber. nach den REiNERschen Formeln. Vgl. PAUL REINER, Beiträge
zur Kenntnis der Turmalingruppe. Verli. d. Naturhist. Med. Vereins Heidel-
berg, N. F. Bd. 12 (1913), 8.301.
 
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