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Hofmann-Degen, Kurt; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1919, 14. Abhandlung): Über die Schlacke der Clausthaler Silberhütte: eine Eisenfrischschlacke von Bochum und eine neue Silikatfamilie vom Typus R 3 Si 2 O 7 — Heidelberg, 1919

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.36504#0046
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46 (A. 14)

KURT HOFMANN-DEGEN:

im Roten vorliegt oder ob die Kurve s-n dort sich nur asympto-
tisch der Abszissenachse nähert, allein von den geringen Differenzen
der Werte (s-o)g und (s-tQa ab, da eine Beobachtung jenseits
von a anscheinend wegen der wie beim Justit vorhandenen starken
Absorption des dunkelroten Lichtes ganz ausgeschlossen ist. Die
Werte von Prisma 1 und 11 widersprechen sich und heben sich
gegenseitig auf. Prisma 111 würde nur auf Konstanz der Doppel-
brechung im roten Teile des Spektrums schließen lassen. Die in
Betracht kommenden Differenzen liegen aber selbst bei den
Kompensatorangaben innerhalb der Schwankungen, wenn auch
offenbar nicht mehr innerhalb der Fehlergrenzen. Die oben
wiedergegebenen Werte von (z-o^g und (z-n)a folgen aus je
20 Ablesungen. Eine neun Tage nach dieser ersten und ohne Kennt-
nis jener Zahlen bei sehr gutem Sonnenlicht von mir ausgeführte
Reihe von 15 und 10 Ablesungen ergab
für a die Kompensatorverschiebung 1261 + 10
,, B ,, „ 1263+ 5.
Die in Betracht kommenden Fehler scheinen also bedeutend
kleiner zu sein als die auftretenden Schwankungen; es darf somit
angenommen werden, daß die Kurve s—M sich jenseits von B tat-
sächlich wieder aufwärts bewegt.
Dieses Alinimum im dunkelroten und die starke positive
Dispersion der Doppelbrechung im übrigen Teile des sichtbaren
Spektrums haben auf die einfachen Interferenzfarben keinen
wahrnehmbaren Einfluß. Ein J_c geschliffener, flacher Keil
zeigt die vier ersten Ordnungen mit den gewohnten (also schwach
übernormalen) Farben. Bei der Kompensation dieser Farben mit
einem Quarzkeil wird man jedoch schon aufmerksam. So gibt
das Babinetpräparat mit seinem schon erwähnten ,,Grün der
dritten Ordnung" sowohl mit Quarzgrün der dritten als auch mit
Quarzgrün der vierten Ordnung denselben schieferblauen Ton.
Im Kompensator sieht man dann überraschender Weise zwischen
gekreuzten Nikols statt eines schwarzen zwei fast vollkommen
gleiche, graublaue ,,Kompensationsstreifen", zwischen parallelen
Nikols dagegen einen normalen, schwarzen O-Streifen, so daß man
unwillkürlich nachprüft, ob man nicht versehentlich die Stellung
der Nikols verwechselt habe. Bei der Betrachtung des keilförmigen
Präparates läßt sich jedoch schön verfolgen, wie sowohl der
schwarze O-Streifen als auch der Z-Streifen des bloßen Gesichts-
 
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