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Hofmann-Degen, Kurt; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1919, 14. Abhandlung): Über die Schlacke der Clausthaler Silberhütte: eine Eisenfrischschlacke von Bochum und eine neue Silikatfamilie vom Typus R 3 Si 2 O 7 — Heidelberg, 1919

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.36504#0053
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Über die Schlacke der Clausthaler Silberhütte.

(A. 14) 53

Si(%, 2.57% AQOg, 2.47% MgO, 47.77% CaO, 1.31%Na,0, 5.22%
1%0, Summa 100%, verwandelte bei der Berechnung die kleinen
Mengen Al, Mg und Na in ihr Äquivalent Ca, ließ die 5.22% hQO
unberücksichtigt, da die Bildungsweise der Kristalle auf ursprüng-
liche Abwesenheit von Wasser schließen ließ und fand so die
Zusammensetzung CagSigOy. Es ist sehr wohl möglich, daß hier
das eine Endglied der isomorphen Reihe Vorgelegen hat. Die Un-
löslichkeit in Salzsäure ist ein sehr relativer Begriff. Die Kristalle
sind jedenfalls aber mit Polysulfiden verunreinigt gewesen^.

H. Eine Eisenfrischschlackc von Bochum.
Unter den Beständen des mineralogischen Institutes der
Universität Heidelberg fand ich unter der Bezeichnung ,,Eisen-
frischschlacke von Bochum" eine über und über mit bis zu 8 mm
großen, hellbräunlichen, fast farblosen, würfelförmigen Kriställchen
besetzte Schlackenstufe vor, von der ich weitere Aufschlüsse über
die neue isomorphe Familie der Pyrodiorthosilikate erwartete.
Sie trug auch einige größere, aber nur unvollständig treppenartig
ausgebildete und undurchsichtige Kristalle. Quadratisches System
und optisch-positiver Charakter ließen sich mühelos erkennen.
Ein schmales, die Kanten abstumpfendes Prisma tritt nicht selten
auf. Dabei gelangt es um so mehr zur Herrschaft, je mehr sich die
Kristalle der Tafelform nähern, bis sich bei dünnen Blättchen
(100) und (110) im Gleichgewicht befinden. Anders wie beim
Justit kommen hier alle Übergänge von der Würfelform zur Blatt-
form vor. Die Spaltbarkeit nach der Basis ist gut und makro-
skopisch jederzeit, daneben mikroskopisch leicht eine zweite nach
dem großen quadratischen Prisma erkennbar — es sei dies wie beim
Justit (100) — und auch eine dritte nach (110) ist angedeutet. Die
Ähnlichkeit mit Justit war sehr groß, die deutliche positive Doppel-
brechung ließ aber auf jenes Silikat schließen, das J. H. L. VoGT
in einer fast AlgOg-freien, mäßig basischen Serie der von ÄKERMANN
zur Bestimmung der Schlackenschmelzwärme dargestellten CaO-
MgO-Sihkatschmelzen gefunden und studiert hatte. VoGT hat
dafür die Zusammensetzung R^SigOio speziell (CaÄig^SigOio in
Anspruch genommen und ihm den Namen Äkermannit gegeben^.
* Vergl. dazu die Anmerkung S. 96.
3 J. H. L. VoGT, Beiträge zur Kenntnis der Gesetze der Mineralbildung
in Schmelzmassen. Erstes Heft. Kristiania 1892. Alb. Cammermeyer. S.109.
 
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