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Hofmann-Degen, Kurt; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1919, 14. Abhandlung): Über die Schlacke der Clausthaler Silberhütte: eine Eisenfrischschlacke von Bochum und eine neue Silikatfamilie vom Typus R 3 Si 2 O 7 — Heidelberg, 1919

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.36504#0075
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Über die Sciüacke der Clausthaler Siiberhütte.

(A.14) 75

wegen des Einflusses kleiner Ortsveränderungen und der Unvoll-
kommenheit der Tischführung des Mikroskops das Präparat nicht
jeweils zwischen zwei Ablesungen um 90° drehen und so die doppelte
Verschiebung 2 1 messen kann, mußte ich von der O-Lage des
Kompensationsstreifens im bloßen Gesichtsfelde ausgehen; damit
sinkt aber die Genauigkeit von 1 um annähernd %.
Trotz der kleinen Unterschiede in der Gestalt der Kurven,
die wie schon die Kurve 2' zeigt, nicht auf Beobachtungsfehlern
beruhen, können die an ein und demselben Individuum bestimmten
Linien 1, 2, 3, 4 und 5 als parallel aufgefaßt werden, während ihre
Abstände ungefähr den Abständen der Beobachtungspunkte von-
einander entsprechen. Dies würde bedeuten, daß die chemische
Zusammensetzung sich in linearer Weise vom Kern zum Rande
ändert, was man ja schon aus dem linearen Verlaufe der Babinet-
streifen schließen kann, vor allem aber, daß die Doppelbrechungen
für die einzelnen Farben selbst lineare Funktionen der prozentischen
Zusammensetzung aus den beiden Endgliedern sind, daß also hier
für diese Konstanten die DuFETSche Mischungsregel Gültigkeit hath
Wir haben es hier nach alledem mit einer isomorphen Reihe
zu tun aus einem optisch positiven Endgliede mit negativer Doppel-
brechung, ich vermute darunter das Ga^MgSi^Oy, und einem sehr
stark negativen Endgliede, vielleicht dem CagFeSigO?, mit positiver
Dispersion, und es entsteht nun die Frage, ob eine solche Reihe
imstande ist, unter der Voraussetzung der Gültigkeit der DuFET-
schen Regel, Glieder mit einem Gipfelpunkte der Doppelbrechung
hervorzubringen, wie den Justit von Clausthal, Salt Lake City usw.
Bequemer als eine analytische ist eine graphische Untersuchung,
bei der ich mich an eine Figur ÜLAWATsens in dessen Vesuvian-
arbeiU anlehne.
In Fig. 18 a steht links das eine positive Endglied mit der
negativen Dispersion, rechts das andere negative mit positiver
Dispersion. Die Brechungsexponenten für die einzelnen Farben
sind als lineare Funktionen des Mischungsverhältnisses der beiden
Endglieder dargestellt. Von links her wird zuerst die Doppel-
brechung für Violett (Punkt 2), zuletzt (Punkt 4) die für Rot
gleich 0. In b sind für die Glieder 1—6 der Mischungsreihe die
. , p -Pilh+PsU ^ U-U
Pi+ Ps " ' * 100
^ a. a. O. S, 154.
 
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