IvuRT HoFMAKx-DEGEN: Über die Schlacke der Clausthaler Silberhütte. 89
Wie es sich damit verhält, zeigen die Reihen 4, 5 und 6. In 4 und 5
ist das Verhältnis SiOgiRO wiedergegeben, das entsteht, wenn
man die Sesquioxyde als R^R^O^bzw. als R^R^Og in Abzug bringt ;
es müßte auf die Formel RSiOg passen, also 1:1 sein. In Reihe 6
ist der umgekehrte Weg eingeschlagen, die Kieselsäure als R^SiOg
abgezogen und in dem Testierenden Molekül das Verhältnis RO: R^Og
berechnet worden. Es müßte auf eine der beiden obigen Aluminat-
formeln passen und entweder zu 1:1 oder 3:1 gefunden werden.
Man sieht, wie wenig diese Zahlen erreicht werden.
Die oben erwähnte Gleichförmigkeit verschwindet von Zeile 1 an.
Hier besteht ein so scharfer Unterschied zwischen den natürlichen
Melilithen einerseits^ und den Schlackenprodukten und dem
Hardystonit andererseits, daß von einer Verwandtschaft kaum
mehr gesprochen werden kann. Bei diesen letzteren führt der
Abzug der Sesquioxyde mit erheblicher Genauigkeit zu
Molekülen, für die das Verhältnis SiOg: RO — 2:3 ist, für
die also nur die Formel RgSLO? in Betracht kommt.
In Reihe 2 finden wir den Unterschied zwischen den Meli-
lithen und den Schlackenprodukten wieder. Dagegen suchen wir
vergebens nach dem Verhältnis SiOa:RO = 3:4, welches sich nach
Abzug des Gehlenits für das Restsilikat ergeben müßte, wenn dieses
dem Akermannit VoGTS mit der Formel R^SigO^ entsprechen sollte.
VoGTS Meliliththeorie (vgl. S. 82) hat also weder für die natür-
lichen Melilithe noch für die quadratischen Schlacken Gültigkeit,
an denen er sie abgeleitet hat. Die fast absolute Gleichheit der
Zahlen der Reihen 1 und 2, vom natürlichen Melilith abgesehen,
ist nur im ersten Augenblicke auffallend; sie ist mit ein Beweis
für die Unmöglichkeit der VoGTSchen Ansichten. Denn wenn es
keinen Unterschied ausmacht, ob man von dem Gesamtmoleküle
die Sesquioxyde allein oder die Sesquioxyde in Form von Gehlenit
abzieht, so muß eben das Restsilikat die Formel Gehlenit minus
Sesquioxyd also R^^R^SigOio—R^^Og, d. h. R^SigO- besitzen mit
dem Verhältnis SiÜ2:RO=2:3.
Eine Betrachtung der Zahlenreihen I, 2 und 3 bei den natür-
lichen Melilithen zeigt, daß zur Erklärung dieser weder
das Silikat R^SigO^ noch das Silikat RgSigO? herbei-
gezogen werden kann. Sie können weder als Verbindungen
eines dieser mit Sesquioxyd im Sinne einer festen Lösung, noch
als Mischungen eines der beiden mit Gehlenit aufgefaßt werden
^ (rechts der stark ausgezogenen Linie)
Wie es sich damit verhält, zeigen die Reihen 4, 5 und 6. In 4 und 5
ist das Verhältnis SiOgiRO wiedergegeben, das entsteht, wenn
man die Sesquioxyde als R^R^O^bzw. als R^R^Og in Abzug bringt ;
es müßte auf die Formel RSiOg passen, also 1:1 sein. In Reihe 6
ist der umgekehrte Weg eingeschlagen, die Kieselsäure als R^SiOg
abgezogen und in dem Testierenden Molekül das Verhältnis RO: R^Og
berechnet worden. Es müßte auf eine der beiden obigen Aluminat-
formeln passen und entweder zu 1:1 oder 3:1 gefunden werden.
Man sieht, wie wenig diese Zahlen erreicht werden.
Die oben erwähnte Gleichförmigkeit verschwindet von Zeile 1 an.
Hier besteht ein so scharfer Unterschied zwischen den natürlichen
Melilithen einerseits^ und den Schlackenprodukten und dem
Hardystonit andererseits, daß von einer Verwandtschaft kaum
mehr gesprochen werden kann. Bei diesen letzteren führt der
Abzug der Sesquioxyde mit erheblicher Genauigkeit zu
Molekülen, für die das Verhältnis SiOg: RO — 2:3 ist, für
die also nur die Formel RgSLO? in Betracht kommt.
In Reihe 2 finden wir den Unterschied zwischen den Meli-
lithen und den Schlackenprodukten wieder. Dagegen suchen wir
vergebens nach dem Verhältnis SiOa:RO = 3:4, welches sich nach
Abzug des Gehlenits für das Restsilikat ergeben müßte, wenn dieses
dem Akermannit VoGTS mit der Formel R^SigO^ entsprechen sollte.
VoGTS Meliliththeorie (vgl. S. 82) hat also weder für die natür-
lichen Melilithe noch für die quadratischen Schlacken Gültigkeit,
an denen er sie abgeleitet hat. Die fast absolute Gleichheit der
Zahlen der Reihen 1 und 2, vom natürlichen Melilith abgesehen,
ist nur im ersten Augenblicke auffallend; sie ist mit ein Beweis
für die Unmöglichkeit der VoGTSchen Ansichten. Denn wenn es
keinen Unterschied ausmacht, ob man von dem Gesamtmoleküle
die Sesquioxyde allein oder die Sesquioxyde in Form von Gehlenit
abzieht, so muß eben das Restsilikat die Formel Gehlenit minus
Sesquioxyd also R^^R^SigOio—R^^Og, d. h. R^SigO- besitzen mit
dem Verhältnis SiÜ2:RO=2:3.
Eine Betrachtung der Zahlenreihen I, 2 und 3 bei den natür-
lichen Melilithen zeigt, daß zur Erklärung dieser weder
das Silikat R^SigO^ noch das Silikat RgSigO? herbei-
gezogen werden kann. Sie können weder als Verbindungen
eines dieser mit Sesquioxyd im Sinne einer festen Lösung, noch
als Mischungen eines der beiden mit Gehlenit aufgefaßt werden
^ (rechts der stark ausgezogenen Linie)