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Hofmann-Degen, Kurt; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1919, 14. Abhandlung): Über die Schlacke der Clausthaler Silberhütte: eine Eisenfrischschlacke von Bochum und eine neue Silikatfamilie vom Typus R 3 Si 2 O 7 — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.36504#0097
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Über die Schlacke der Ciausthaler Silberhütte.

(A.14) 97

ein ganzzahliges Verhältnis CaO: (Mg,Fe,Zn,Mn) 0 auszeichnet.
Dieser Hardvstonit und die Salt Lake City-Schlacke können als
die reinsten, weil tonerdefreiesten Glieder angesehen werden.
Gemeinsam sind allen Spaltbarkeiten nach (001), (100) und
(110), die in ihrer Güte mit der chemischen Zusammensetzung
variieren und ein eigentümlicher, fettiger Harzglanz. Die Licht-
brechung ist wenig höher als beim Apatit, bei den schwermetall-
reichen größer als bei den zink- und eisenfreien; sie bleibt in den
Grenzen 1.635 — 1.661. Die Doppelbrechung ist teils positiv, teils
negativ, und relativ niedrig. Die positiven Glieder zeigen negative
Dispersion, die negativen Glieder positive Dispersion der Doppel-
brechung, wobei sich die erstere zwischen gekreuzten Nikols sehr
leicht durch ihre auffallenden, unternormalen Interferenzfarben
verrät, während die letztere der Kombination mit der Quarz-
doppelbrechung bedarf, um ungewöhnliche Farben zu liefern.
Die Verbindung (Ca, Zn^SigO? oder auch CagZnSLO? wird mit
großer Annäherung durch den Hardystonit dargestellt, mit nega-
tiver Doppelbrechung bei positiver Dispersion, bzw. mit einem
Minimum im Dunkelrot und s= 1.661.
Die Verbindung (Ca, FejgSLO? oder auch CagFeSigO? findet
sich nahezu in der Schlacke von Salt Lake City mit negativer
Doppelbrechung, einem Minimum im Gelbgrün und s = 1,658. Ihr
steht wieder die Schlacke von Deutsch Feistritz nahe, in der der
Fe-Gehalt etwas gesunken, dafür Al, Mn und Zn etwas gestiegen
sind.
Der Verbindung (Ca, Mg^SigO? oder auch CagMgSLO? ent-
spräche angenähert die Schlacke M 81 von RüsBERG mit aller-
dings über 3% Mnü, aber dem noch sehr kleinen AlgOg-Gehalt von
0.6 Mol.-Prozenten, der positiven Doppelbrechung um 0.004 mit
negativer Dispersion und 1.646. Es entsprächen ihr auch,
wenn man vom kleinen Tonerdegehalt absieht, die Schlacken von
Friedenshütte, Al 73 von RüsBERG und Eochum KERN. Die sesqui-
oxydreichste Form dieses dritten Gliedes ist die Zementschlacke
RoDLANDERS, von der wir leider nur wissen, daß sie optisch
positiv war.
Eine noch recht tonerdefreie Atischung ziemlich aller in Re-
tracht kommenden Endglieder ist der Justit von Clausthal mit
negativer Doppelbrechung 1.657, einem Aünimum derselben im
Gelbgrün und dem abweichenden Verhältnis CaO:RO=l:l.
 
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