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Klebs, Georg; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1911, 23. Abhandlung): Über die Rhythmik in der Entwicklung der Pflanzen — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.37466#0009
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Über die Rhythmik in der Entwicklung der Pflanzen.

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lebend nach Java hinschaffte ^), um sie während des Winters
dort zu beobachten. Sie wurden im Juli 1910 in zwei WARD'sche
Kästen eingeptlanzt und Anfang August nach Buitenzorg ge-
schickt. Herr Prof. SENN war so liebenswürdig, die Kästen
während der Seereise zu überwachen. Die Mehrzahl der Ge-
wächse kam lebend in Buitenzorg an. Herr WiGMAN jun.,
dem ich für alle seine Bemühungen um meine Kulturen den
wärmsten Dank ausspreche, pflanzte die Arten in Töpfe und
sorgte auch für sie weiter. Ferner hatte ich per Post Knollen
verschiedener Pflanzen nach Buitenzorg geschickt, die am 19. Sep-
tember eingesetzt wurden. In Japan besorgte mir Herr iNUi,
mein hilfsbereiter Begleiter auf meinen Reisen in Kiushiu, einige
Knollen und Zwiebeln, die in Buitenzorg Mitte Oktober einge-
pflanzt wurden. Vor allem danke ich aber Herrn Prof. MiYOSHi
aus Tokio, der so liebenswürdig war, mir eine große Anzahl
japanischer Pflanzen in Form von Knollen, Zwiebeln oder Rhi-
zomen nach Buitenzorg zu senden, ln ausgezeichneter Ver-
packung kamen sie Anfang Dezember an; sie wurden am 3. des
Monats größtenteils in das Freiland gepflanzt, während einige
nach dem freundlichen Rate des Herrn WiGMAN sen. in Töpfe
gesetzt wurden. Alle Topfpflanzen standen in einer nach allen
Seiten offenen, oben gedeckten und daher vor Regen geschützten
Halle. Als ich Mitte Oktober in Buitenzorg eintraf, ließ ich
einen Teil meiner Pflanzen aus Heidelberg nach dem Berggarten
von Tjibodas bringen, der in einer Höhenlage von ca. 1400 Meter
ein kühleres und feuchteres Klima als Buitenzorg besitzt. Die
Pflanzen wurden in Tjibodas in Töpfen, vor Regen geschützt,
kultiviert; ein kleiner Teil wurde ins Freie ausgesetzt.

A. Das Verhalten der Heidelberger Pflanzen.
Die in das tropische Klima übergeführten Pflanzen (40 Arten)
waren auf Grund meiner früheren Untersuchungen ausgewählt
worden; ich nahm teils solche Arten, die im warmen Gewächs-
haus, sei es von Halle, sei es von Heidelberg, im Winter nicht
gewachsen waren, teils solche, die keine auffallende Ruheperiode

0 Die Mittet für die Sendung der Heidelberger Pflanzen nach Buiten-
zorg und Tjibodas, ebenso für die Sendung meiner tropischen Versuchspflanzen
von Buitenzorg nach Heidelberg wurden mir von der Heidelberger Akademie
bewilligt, wofür ich ihr bestens danke.
 
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