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Klebs, Georg; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1911, 23. Abhandlung): Über die Rhythmik in der Entwicklung der Pflanzen — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.37466#0034
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Georg Kiebs:

2. In Töpfen kultivierte holzige Gewächse.
Gleich hei Beginn meines Aufenthaltes in Buitenzorg faßte
ich den Plan, an Topfflanzen von Baumarten Versuche über
die Periodizität anzustellen. Die Gartenverwaltung überließ mir
in dankenswerter Weise solche Pflanzen; Herr KooRDERS war
so liebenswürdig, mich mit seinem Rat bei der Auswahl der Arten
zu unterstützen. Ich wählte 20 Arten, von jeder Art 6—8 Exem-
plare; es waren kleine Bäumchen, meist, soweit sich feststellen
ließ, zwei- bis dreijährig. Sie befanden sich in einem kleinen Topf,
in den sie bald nach ihrer Keimung hineingesetzt waren und
wurden für meine Zwecke an einen offenen, der Sonne und dem
Regen zugänglichen Platz gestellt. An den seltenen Tagen wo kein
Regen hei, wurden die Töpfe begossen. Licht, Temperatur und
Feuchtigkeit waren für das Wachstum durchaus günstig; da-
gegen war die Beschaffenheit des geringen und bereits stark
erschöpften Bodens sehr wenig günstig. Von den 20 Arten wurden
nicht sämtliche genauer geprüft, ich wählte, durch die Erfahrung
belehrt, die geeignetsten aus. Da das Wachstum, speziell das
der Blätter, langsam vor sich ging, kontrollierte ich es durch
Messungen in einem Zeitraum von vier Tagen.
Nach dem Verhalten will ich die Baumarten in drei Gruppen
ordnen:
a) Die Pflanzen wuchsen trotz der ungünstigen Bodenbe-
schaffenheit beständig fort. Hierzu gehörten nmhmcana
und e&^e, TVefcdowa. Die letztere
Pflanze blühte auch den ganzen Winter fort. Mit den beiden
Albizziaarten stellte ich noch spezielle Versuche an; sie wurden
durch Dunkelheit oder Trockenheit, oder durch Wegnahme der
Blätter entlaubt; sie reagierten sofort, indem die Achselsprosse
austrieben. Ich habe an dem gleichen Bäumchen mit Erfolg den
Entblätterungsversnch dreimal, von November bis Februar, aus-
geführt.
b) Die Pflanzen hörten von Zeit zu Zeit auf zu wachsen,
ließen sich aber durch Entblätterung immer wieder zu neuem
Austreiben anregen.
So verhielten sich AVcns
Tethwm cutnppu. Ich will einige der Ver-
suche näher angeben:
 
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