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Klebs, Georg; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1911, 23. Abhandlung): Über die Rhythmik in der Entwicklung der Pflanzen — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.37466#0013
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Über die Rhythmik ia der Entwicklung der Pflanzen.

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weise zur Streckung der Achse, bis zur Biidung einer Bluten-
knospe, während sie in Tjibodas (hier ins Freie ausgepflanzt)
bis zum Februar eine Menge gesunder Blätter ohne Streckung
der Achse gebildet hatte.
e) Die Pflanzen trieben aufrechte Sprosse. Allerdings waren
diese Sprosse im Vergleich zu den in unserem Sommer gebildeten
schmächtig und vor allem kleinblättrig, so bei GTuGWa
LywMucAm und wh/urb?. Die
Triebe hörten nach einiger Zeit auf zu wachsen, es entstanden
neue Triebe aus dem Wurzelstock oder aus den älteren Teilen
des Stengels.
Diese Beobachtungen an Pflanzen, die aus einem periodischen
Klima plötzlich in ein nicht periodisches, relativ gleichmäßiges
versetzt worden sind, bestätigen und erweitern die Resultate
meiner Versuche in den warmen Gewächshäusern bei uns. Der
größere Teil wurde durch das Klima in Buitenzorg, noch besser
durch das von Tjibodas, zu fortdauerndem Wachstum angeregt
während der Zeit, in der sie in Europa ruhen. Andrerseits
ergibt sich, daß im allgemeinen die Kombination äußerer Faktoren
in dem tropischen Klima ein wirklich optimales Wachstum mittel-
europäischer Pflanzen nicht gestattet. Das für diese Pflanzen ge-
eignetste Verhältnis der Faktoren ist durch zu starke Steigerung,
sei es mehr der Temperatur, sei es mehr der Feuchtigkeit, nicht
erreicht worden. Je nach der spezifischen Natur der Pflanzen
treten Änderungen von typischem Wachstum in verschiedener
Form hervor. Eine kleine Anzahl ließ sich überhaupt nicht aus
ihrem Winterschlaf erwecken; für sie sind andere Kombinationen
von Faktoren nötig. Leider war es mir nicht möglich, in
höherer Lage, z. B. nahe dem Gipfel des Pangerango bei Tji-
bodas, entsprechende Versuche anzustellen.
B. Das Verhalten japanischer Ptlanzen.
Von vornherein hatte ich daran gedacht, daß Pflanzen unserer
Zone für ihr Leben wohl nicht eine sehr günstige Außenwelt
in den Tropen finden würden. Ich stellte mir vor, daß Pflanzen
aus einem durchschnittlich wärmeren periodischen Klima besser
für den Versuch geeignet wären. Deshalb hatte ich auch neben
mitteleuropäischen Pflanzen solche aus dem Kapland, von Monte-
video stammende Oxalisarten, ferner CTepfs aus Süd-
 
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