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Klebs, Georg; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1911, 23. Abhandlung): Über die Rhythmik in der Entwicklung der Pflanzen — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.37466#0011
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Über die Rhythmik in der Entwicklung der Pflanzen. 11
für die Kartoffel gelehrt, daß eine erfolgreiche Kultur notwendig
ein kühleres Klima verlangte, wie z. B. das von Tjibodas. Ich
habe Versuche in Tjibodas nur mit den Knollen von
cn7An7"me?3s7s angestellt; sie hatten Anfang November viel kräftiger
gekeimt, waren dann aber im Februar abgestorben.
d) 27 Pflanzen (unter 40) trieben sofort im Oktober aus und
wuchsen weiter bis zum 8. Februar (Ende des Versuches). Unter
diesen gab es vier Arten, die am Anfang des Winters nicht
im warmen Gewächshaus von Halle resp. Heidelberg zu wachsen
vermochten:
Hsyhhmw /Uhc ?nns, LysUwncTHn c777a7a und -ua7(?a?hs, AGra-
Mäs Ja7apa.
Ihre volle Entwicklung bis zur Bildung von Blüten erreichten:
DnMaa uaWaMäs, nmaaa (beide reichlich blühend), Oaenihs
ayTäctUnha (mäßig), Afarn&Uas Jahppa und Shor^fwefa Azspnmcn
(gering). In Europa gelang es mir nicht, DnMän während des
Winters zur Erzeugung offener Blüten zu bringen. Von beson-
derem Interesse ist das Verhalten von Hgphhäawz /htäc was, das
in Buitenzorg nur sterile Blätter bildete, dagegen in dem kühleren
Tjibodas Sori mit Sporangien an den Blättern erzeugte.
Die Wachstumstätigkeit während des ganzen Winters erfolgt
je nach den Arten in verschiedener Intensität und zum Teil in
einer abweichenden Form. Wir können folgende Fälle unter-
scheiden: i
a) Pflanzen typisch wachsend wie im Sommer, so: .Da7Uäa,
H^Taw ScAoewoprasawa, Hcoras cnhrwas, Cafea? Graa/äa, die letz-
teren drei ohne Infloreszenzen.
ß) Pflanzen typisch wachsend nur mit geringerer Sproßbil-
dung, so: Ge&aw spec7nM7e.
y) Pflanzen nur in Form von Rhizomen wachsend.
Das auffallendste Beispiel dieser Art war jRaaaamcaaTas Um^aa,
die bekannte deutsche Sumpfpflanze, mit deren Formänderungen
ich mich bereits früher (1904, S. 558) beschäftigt hatte.
Die aufrechten Sprosse bilden bei uns im Herbst im Ge-
wächshaus teils an der Spitze, teils aus den Seitenknospen Rhi-
zome, die sich am Licht abwärts krümmen und sich im Falle,
daß sie die Erde erreichen, in sie hineinbohren. Diese Rhizome
wachsen sehr langsam in der Erde fort, noch langsamer im Licht,
und sterben häufig ab. Am besten kultiviert man die Rhizome
untergetaucht in einem Aquarium, wo sie während des Winters
 
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