Zur Entwickelungs-Physiologie der Farnprothallien. (B. 3) 7
sich erhebt. Das eigentliche Maximum liegt im Blaugrün resp.
Blau. Diese Abweichungen lassen es als möglich erscheinen, daß
das Rot und das Blau neben der C-Assimilation noch einen beson-
deren Einfluß auf die Teilung ausüben, wie er sicher bei den Farn-
prothallien nachweisbar ist. Die ganze Frage müßte von neuem
geprüft werden, da unter solchen Umständen es nicht berechtigt
wäre, die Teilung als Maß für die C-Assimilation zu nehmen.
Relativ einfacher liegt die Frage für die Wirkung des Lichtes
auf das Ergrünen des Chlorophylls. ScHMinT (1914) hat meist
mit den gleichen Farbfiltern wie MEiNHOLD gearbeitet und ihre
Durchlässigkeit für die Energie ebenfalls thermo-elektrisch be-
stimmt. Er benutzte als Maß die Zeit, die eben nötig ist für das
Auftreten des ersten Absorptionsstreifens (k 665) des Chloro-
phylls. Im allgemeinen ergab sich die Regel (s. Kurve Taf. IV I),
daß entsprechend den Absorptionsstreifen des Chlorophylls ein
Minimum der Lichtwirkung im Grün liegt, das absolute Maximum
im Rot, ein 2. kleineres Maximum im Blau. Die allererste Wirkung
des Lichtes bei der ersten Entstehung von Chlorophyll konnte nicht
berücksichtigt werden. Diese erste kleine Menge wirkt dann nach
SCHMIDT als Autokatalysator, und das weitere Ergrünen hängt
von der Absorption des Chlorophylls d. h. der absorbierten Licht-
energie ab.
Bei der Lichtwirkung auf die ganze Entwicklung der Farn-
prothallien handelt es sich sicherlich um sehr verwickelte Pro-
zesse. Die Frage nach den Beziehungen der photochemischen
Wirkung zu der absorbierten Lichtenergie muß vorläufig ganz
zurückgestellt werden, da abgesehen vom Chlorophyll nichts über
die Absorptions-Verhältnisse der Substanzen des Protoplasmas
oder Zellkernes bekannt ist. Mir kam es in erster Linie darauf an,
zu versuchen, den Komplex in relativ einfache Komponenten zu
zerlegen und dabei die Beziehung von Wellenlänge des Lichtes
und zugeführter Energie zu erkennen. Im Laufe zweier Jahre
habe ich mit sehr verschiedenen Intensitäten dreier spektral ver-
schieden zusammengesetzter Lichtquellen gearbeitet: mit Osram-
licht, Tageslicht und dem Licht des Quecksilberbogens. Ich möchte
an dieser Stelle meinem Kollegen TRAUTZ auf das wärmste danken
für seine stets bereitwillige Unterstützung durch Rat und Tat
und für die vielseitige Anregung, die ich von ihm bei der Besprech-
ung photochemischer Probleme gehabt habe.
sich erhebt. Das eigentliche Maximum liegt im Blaugrün resp.
Blau. Diese Abweichungen lassen es als möglich erscheinen, daß
das Rot und das Blau neben der C-Assimilation noch einen beson-
deren Einfluß auf die Teilung ausüben, wie er sicher bei den Farn-
prothallien nachweisbar ist. Die ganze Frage müßte von neuem
geprüft werden, da unter solchen Umständen es nicht berechtigt
wäre, die Teilung als Maß für die C-Assimilation zu nehmen.
Relativ einfacher liegt die Frage für die Wirkung des Lichtes
auf das Ergrünen des Chlorophylls. ScHMinT (1914) hat meist
mit den gleichen Farbfiltern wie MEiNHOLD gearbeitet und ihre
Durchlässigkeit für die Energie ebenfalls thermo-elektrisch be-
stimmt. Er benutzte als Maß die Zeit, die eben nötig ist für das
Auftreten des ersten Absorptionsstreifens (k 665) des Chloro-
phylls. Im allgemeinen ergab sich die Regel (s. Kurve Taf. IV I),
daß entsprechend den Absorptionsstreifen des Chlorophylls ein
Minimum der Lichtwirkung im Grün liegt, das absolute Maximum
im Rot, ein 2. kleineres Maximum im Blau. Die allererste Wirkung
des Lichtes bei der ersten Entstehung von Chlorophyll konnte nicht
berücksichtigt werden. Diese erste kleine Menge wirkt dann nach
SCHMIDT als Autokatalysator, und das weitere Ergrünen hängt
von der Absorption des Chlorophylls d. h. der absorbierten Licht-
energie ab.
Bei der Lichtwirkung auf die ganze Entwicklung der Farn-
prothallien handelt es sich sicherlich um sehr verwickelte Pro-
zesse. Die Frage nach den Beziehungen der photochemischen
Wirkung zu der absorbierten Lichtenergie muß vorläufig ganz
zurückgestellt werden, da abgesehen vom Chlorophyll nichts über
die Absorptions-Verhältnisse der Substanzen des Protoplasmas
oder Zellkernes bekannt ist. Mir kam es in erster Linie darauf an,
zu versuchen, den Komplex in relativ einfache Komponenten zu
zerlegen und dabei die Beziehung von Wellenlänge des Lichtes
und zugeführter Energie zu erkennen. Im Laufe zweier Jahre
habe ich mit sehr verschiedenen Intensitäten dreier spektral ver-
schieden zusammengesetzter Lichtquellen gearbeitet: mit Osram-
licht, Tageslicht und dem Licht des Quecksilberbogens. Ich möchte
an dieser Stelle meinem Kollegen TRAUTZ auf das wärmste danken
für seine stets bereitwillige Unterstützung durch Rat und Tat
und für die vielseitige Anregung, die ich von ihm bei der Besprech-
ung photochemischer Probleme gehabt habe.