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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1917, 3. Abhandlung): Zur Entwicklungsphysiologie der Farnprothallien: Zweiter Teil — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.34626#0010
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10 (B.3.

G. BLEBs:

heißen klaren Juli-Augusttagen wurde die Sonne durch ein Zelt-
dach abgeblendet.
Für die Herstellung des roten Glashauses erhielt ich nicht
so gleichmäßig durchgefärbte Platten wie beim Blauglas. Die eine
war etwas heller als bei dem kleinen Kästchen, so daß etwas deut-
liches Grün hindurchtrat; andrerseits waren andere Glasplatten
etwas dunkler. Diese Glashäuser dienten zur Kultur der Farn-
prothallien während des ganzen Sommers.

Die Durchlässigkeit der Farbfilter für die Energie.
HerrTRAUTZ war so liebenswürdig, die Bestimmungen auszu-
führen, aus denen sich ergab, wieviel von der auffallenden Licht-
energie durch die genannten Filter absorbiert bezw. durchgelassen
wurde. Die Bestimmungen geschahen im Juli 1916 mit Sonnen-
licht (morgens 9—10 Uhr) und mit der Osramlampe von 1000
Kerzen Stärke, wie ich sie bei meinen Versuchen vielfach verwendet
hatte.
TRAUTZ benutzte ein Lummer-Kurlbaumsches Linearbolo-
meter mit 2 Zweigen. Zwei Hälften sind bestrahlt, die beiden
anderen liegen im Dunkeln. Zuerst wird bei verdunkeltem Bolo-
meter mittels Brückendraht oder Rheostat auf den Ausschlag
Null (Mikroamperemeter oder Spiegelgalvanometer) kompensiert,
dann belichtet, jeweils gleiche Zeit und nur Bruchteile von Sekun-
den bis mehrere (höchstens 5) Sekunden. Die Ausschläge am
Spiegelinstrument waren klein genug, um bei der hier angestrebten
Genauigkeit unmittelbar der Strahlungsstromstärke proportional
gesetzt zu werden, wie eine Überschlagsrechnung ergab.
TRAUTZ spricht sich über die Methode wie folgt aus: ,,Es ver-
steht sich, daß die Messungen nur solche Energie angeben, für die
die Bolometerstreifen ausreichend vollkommen schwarz sind. Das
äußerste Ultraviolett führt zu Störungen der Messung durch seine
ionisierende Wirkung. Das äußerste Infrarot wird vom Bolometer-
streifen nicht aufgenommen. Wo die Grenzen der vollkommenen
Schwärze für ihn im Spektrum liegen, ist nicht besonders ermittelt
worden und ist insofern gleichgültig, als wesentlich nur die sicht-
baren Teile des Spektrums und das ihm nähere Infrarot für den
Energieinhalt in Betracht kommen, andrerseits das Infrarot keine
sehr typische Wirkung in physiologischer Hinsicht zu haben scheint.
 
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