56 (B. 3)
G. KLEES:
dieser Beziehung eine schwache Förderung zu bemerken, es fanden
sich einige gestreckte Keimfäden vor.
Gleichzeitig wurde ein Versuch mit ganz jungen Keimlingen,
die bei hellem Licht entstanden waren, gemacht. Die Kultur war
am 2. II. senkrecht in 300 cm Entfernung auf gestellt. Bis zum
16. II. erfolgte keine wesentliche Veränderung; Durch-
schnittslänge von 20 Keimlingen = 0.14 mm. Die Kultur wurde
am 16. II. unter das rote Glas in 300 cm Entfernung gebracht.
Aber das rote Licht konnte ebenfalls keine Streckung herbei-
führen, die Durchschnittslänge betrug am 25. II. wieder nur
0.14 mm. Jetzt wurde die Kultur in 150 cm Entfernung unter
das roteGlas gesetzt (Temperatur und Licht siehe nächsten Versuch).
Am 6. III. war lebhafte Streckung eingetreten. Durch-
schnittslänge = 0.79 mm.
Aus der früheren Untersuchung mit Tageslicht (KLEBS 1914,
S. 46) ergab sich, daß eine Helligkeit von 6.8 Kerzen in 100 cm
bereits die Keimung sehr behindert, eine solche von ca. 3 Kerzen in
150 cm Entfernung sie fast ganz hemmt. In dem neuen Versuch, bei
dem in 300 cm zufällig die gleiche Helligkeit von 6.8 H.K. herrschte
wie früher in 100 cm, war bei hoher Temperatur (27°) die Kei-
mung lebhafter eingetreten. Diese Helligkeit bedeutet aber
die Grenze für die Streckung der Zellen, die mehr
Licht erfordert als die erste Keimung. Die Grenze für die
Streckung im roten Licht in der gleichen Helligkeit liegt etwas
tiefer, die Grenze für die Keimung ist sicherlich noch weiter nach
unten verschoben; genauere Bestimmungen sind bisher nicht ge-
macht worden.
2. Versuch vom 25. II.—31. III. 16 in 150 cm Entfernung.
Helligkeit pro Tag ca. 108 H. K. (26.8—171) in 150 cm ca. 48.
Durchschnitts-Temperatur = 16.7°, Min. 10.9°, Max. 22.2°. Sporen
auf Agar + 0.1 Knop senkrecht im weißen und roten Licht.
Zeit in Tagen
Weißes Licht
Rotes Licht
Keimprozent
20
7.6
77
30
68
85.5
Durchschnitts-Länge
30
0.24 mm
1.12 mm
,, Zeilenzahl
—
3 (1-5)
1
Die Wegnahme der blauvioletten Strahlen bewirkt in den
ersten Wochen eine sehr starke Förderung der Keimung, bis dann
bei längerer Dauer der Llnterschied des Keimprozentes gering
wird. Scharf unterschieden bleibt das Wachstum in den beiden
G. KLEES:
dieser Beziehung eine schwache Förderung zu bemerken, es fanden
sich einige gestreckte Keimfäden vor.
Gleichzeitig wurde ein Versuch mit ganz jungen Keimlingen,
die bei hellem Licht entstanden waren, gemacht. Die Kultur war
am 2. II. senkrecht in 300 cm Entfernung auf gestellt. Bis zum
16. II. erfolgte keine wesentliche Veränderung; Durch-
schnittslänge von 20 Keimlingen = 0.14 mm. Die Kultur wurde
am 16. II. unter das rote Glas in 300 cm Entfernung gebracht.
Aber das rote Licht konnte ebenfalls keine Streckung herbei-
führen, die Durchschnittslänge betrug am 25. II. wieder nur
0.14 mm. Jetzt wurde die Kultur in 150 cm Entfernung unter
das roteGlas gesetzt (Temperatur und Licht siehe nächsten Versuch).
Am 6. III. war lebhafte Streckung eingetreten. Durch-
schnittslänge = 0.79 mm.
Aus der früheren Untersuchung mit Tageslicht (KLEBS 1914,
S. 46) ergab sich, daß eine Helligkeit von 6.8 Kerzen in 100 cm
bereits die Keimung sehr behindert, eine solche von ca. 3 Kerzen in
150 cm Entfernung sie fast ganz hemmt. In dem neuen Versuch, bei
dem in 300 cm zufällig die gleiche Helligkeit von 6.8 H.K. herrschte
wie früher in 100 cm, war bei hoher Temperatur (27°) die Kei-
mung lebhafter eingetreten. Diese Helligkeit bedeutet aber
die Grenze für die Streckung der Zellen, die mehr
Licht erfordert als die erste Keimung. Die Grenze für die
Streckung im roten Licht in der gleichen Helligkeit liegt etwas
tiefer, die Grenze für die Keimung ist sicherlich noch weiter nach
unten verschoben; genauere Bestimmungen sind bisher nicht ge-
macht worden.
2. Versuch vom 25. II.—31. III. 16 in 150 cm Entfernung.
Helligkeit pro Tag ca. 108 H. K. (26.8—171) in 150 cm ca. 48.
Durchschnitts-Temperatur = 16.7°, Min. 10.9°, Max. 22.2°. Sporen
auf Agar + 0.1 Knop senkrecht im weißen und roten Licht.
Zeit in Tagen
Weißes Licht
Rotes Licht
Keimprozent
20
7.6
77
30
68
85.5
Durchschnitts-Länge
30
0.24 mm
1.12 mm
,, Zeilenzahl
—
3 (1-5)
1
Die Wegnahme der blauvioletten Strahlen bewirkt in den
ersten Wochen eine sehr starke Förderung der Keimung, bis dann
bei längerer Dauer der Llnterschied des Keimprozentes gering
wird. Scharf unterschieden bleibt das Wachstum in den beiden