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Stoeckius, Hermann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1914, 7. Abhandlung): Ottaviano Cesare: ein Rechtsstreit zwischen Gesellschaft Jesu und Elternhaus — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.33310#0023
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Ottaviano Cesare.

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nicht für u.ns verloren gegangenen) Inhalts vom 27. August 104)
zugehen ließ, sprach sich der Ordensstifter dem Rektor des Kollegs
von Palermo gegenüber am 11. September dahin aus, daß die Be-
mühungen des Vaters ohne Wirkung (im Sinne des Elternhauses)
sein dürften; auch werde das Fleisch in ihm nicht mächtiger sein
als in den Vätern von Messina der Geist 105).

IV.

Als Nikolaus Peter Caesar 106) nach Palermo kam, war sein Sohn
bereits im Kolleg vonMessina. Dahin folgte er ihm. Ihre erste Be-
gegnung 107) (anfangs September) fand unter den Augen der Staatsbe-

104) Mon. Ign., I: Epp. et instr., V, n. 3705, p. 418 et supra p. 19 f. —-

105) Mon. Ign., I: Epp. et instr., Y, n. 3742, p. 468: . . . Et quanto alle dili-
gentie dil padre d’Ottauio, credo non accaderä raccomandar che non li lassino
hauer effetto, ne sarä piü potente in lui la carne, che in quelli Padri
di Messina il spirito col diuino agiuto, in quello che tocca a giouani. —-

106) Dieser Darstellung liegen folgende Quellen zugrunde: Epp. mixt.,
III, n. 671, p. 489; Epp. mixt., IV, n. 867, p. 365ff.; Mon. Ign., I:
Epp. et instr., YII, n. 4881 bis, p. 674f.; Polänco, Chron., s. J. III, n. 401,
p. 190. Man sieht: sämtliche Berichte gehören der Gesellschaft Jesu an;
es sind also Parteischriften. Auch vermißt man das Protokoll über die Yer-
handlung vor der Staatsbehörde zu Messina. Man darf aber nicht vergessen :
die Darstellungen über den Ve lauf von Ottavianos Eintritt in den Orden
sind sämtlich unter Eid entworfen. Daß der Ordenshistoriker Joh. de
Polanco nicht immer als objektiver Zeuge angesprochen werden darf, beweißt
die Stelle u. S. 58. Bei der Verwertung seiner Darstellung darf man vor
allem nicht aus dem Auge verlieren, daß ihn das eigene Ordensinteresse, das
ihn mit Ignatius verband, leitete. Sodann hat man bisweilen die Empfin-
dung, als ob sie durch Benutzung von Schilderungen erbaulichen Charakters
oder auch subjektiv gefärbter mündlicher Berichte seitens seiner Ordens-
genossen, die beide natürlich auch die offiziehe Auffassung des Ordens in be-
sonders helle Beleuchtung zu rücken bemüht sind, beeinfiußt sei. Daß
freilich gerade diese Quellen das erbcuJiche Moment kräftig betonen, kann
schon deshalb nicht auffallen, weil ihre Darstellung auf die Gesinnung
hochstehender Persönlichkeiten einwirken sollte. Daher erscheint es metho-
disch richtig, wenn ich den historischen Vorgang möglichst herauszustellen
suche, dagegen die erbaulichen Schilderungen in die Anmerkung verweise.
Die Schilderung Coudrets (cf. Epp. mixt., III, n. 671, p. 489) enttäuscht
übrigens insofern, aJs sie gerade die einzelnen Vorgänge übergeht, und zwar
deslialb, weil über sie jene Ordensgenossen, die damals unter Fülirung des
Novizenmeisters P. Cornelius Wiscliawen nach Pvom reisten, ihrem General
mündlichen Bericht erstatten sollten. — 107) Eine Zusammenkunft mit seinem
Sohne muß dem Vater nicht leicht gemacht worden sein (cf. „tandem“
Polanco, Chron., s. J., n. 401, p. 190). Der Grund hierfür dürfte in der ver
 
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