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Stoeckius, Hermann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1914, 7. Abhandlung): Ottaviano Cesare: ein Rechtsstreit zwischen Gesellschaft Jesu und Elternhaus — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.33310#0043
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Ottaviano Gesare.

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des Kardinals von Neapel, dem ja auch die Angelegenheit am
Herzen liege 209), herantreten könne 210), und da ihm ferner diese
Angelegenheit schlimm erscheine und ihr Ausgang doch zugleich
auch für ihn von prinzipieller Bedeutung sei 211), so ließ er am
17./18. Juni 1554 dem Provinzial durch Polanco den Auftrag er-
teilen: sollte Ottaviano bei Ankunft dieses Briefes noch nicht ab-
gereist sein, so scheine es von Nutzen, ihn wenigstens außerhalb
Siziliens in die Nähe samt einem Gefährten mit einer Empfehlung
Vegas an irgendeine Persönlichkeit zu senden, bis sich die Ge-
legenheit biete, ihn nach Spanien zu schicken. Wofern man sich
sicher einschiffen könne, dürfe man ihn auch nach Genua senden;
wo nicht, auch nach Civitta Vecchia, einem Rom benachbarten
Hafen, oder schließlich überhaupt irgendeine Möglichkeit ergreifen,
damit er nur außerhalb Siziliens sei, wenn ihn eine Aufforderung
treffe 212). In dieser Zeit muß Salmeron seinen Ordensgeneral
angesichts jenes Erlasses u. a. wiederum auf die ernsten Gefahren,
die durch die Rückkehr des Jünglings nach Neapel für die Ange-
hörigen seines Kollegs wie überhaupt für den Ordensberuf unaus-
bleiblich waren, mit aller Entschiedenheit hingewiesen haben.
Aus diesem (uns nicht vorliegenden) Briefe ließ Ignatius durch
Polanco dem Provinzial Domenech am 30. Juni 1554 das über
Ottaviano handelnde Stück zugehen, das er in dringendem Falle
auch Vega zeigen solle, falls man dem Provinzial den Befehl
gebe, ihn nach Neapel zu senden 213). Diese Vorstellung sollte
natürlich Vega veranlassen, Ottavianos Entsendung an einen
sicheren Ort zu bewilligen. Denn würde man ihn, sagt Ignatius,
außerhalb der Insel nach Reggio oder in eine andere Gegend
senden, bis sich eine Überfahrt nach Spanien böte, so würde man
damit diese Schwierigkeiten überhaupt aus der Welt schaffen 214).
Salmeron ließ aber der General durch folgenden Brief (1. Juli 1554)
beruhigen: was Ottavianos Vater über den päpstlichen Befehlihm
berichtet habe, dem sei nicht so, wenn er (der Vater) schon nicht
ganz einwandfrei gehandelt habe gerade wie der Kardinal von Neapel.
Hier in Rom glaubten sie aber nicht an das Gelingen seines Planes,
im Gegenteil: vielleicht sei sein Sohn schon unterwegs nach

209) Mon. Ign., I: Epp. et instr., VII, n. 4545, p. 129. — 210) Mon. Ign.,
I: Epp. et instr., VII, n. 4545, p. 129. — 2U) Mon. Ign., I: Epp. et instr.,
VII, n. 4545, p. 129. — 212) Mon. Ign., I: Epp. et instr., VII, n. 4545,
p. 129. — 213) Mon. Ign., I: Epp. et instr., VII, n. 4582, p. 197. — 214) Mon.
Ign., I: Epp. et instr., VII, n. 4582, p. 197.
 
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