Die Isisweihe bei Apuleius und verwandte Initiations-Riten.
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mischen Zwingherren selbst. Aber gerade bei diesem Punkt hat
die Polemik des Paulus eingesetzt; und zwar im entgegengesetzten
Sinne. Er empfiehlt den Kult des übergeordneten Gottes; er
schildert die kosmische Herrschaft Christi; und tut dies 2,19
mit Worten, die auf die στοιχεία του κόσμου Bezug haben; er nennt
Christus die κεφαλή, έξ ού παν το σώμα διά των άφών και συνδέσ-
μοον έπιχορηγούμενον καί συμβιβαζόμενον αυξει την αυξησιν του θεού.
Der Brief des Paulus geht, wie wir sahen, nicht unmittelbar
diejenigen an, die diesen Kultus in Kolossä einführten; er wendet
sich an die Christen, die jenen Leuten Gehör geschenkt hatten.
Diese Christen waren die Urheber jener Mischbildung, die Christus-
kult und στοιχεΐα-Verehrung vereinte. Aus dem ganzen Tenor
des zweiten Kapitels, vor allem aber aus 2, 20 (εί άπεΡάνετε σύν
Χριστώ άπό τών στοιχείων του κόσμου, τί ώς ζώντες εν κόσμω δογματίζεσΡε)
darf man schließen, daß diese Verbindung bereits hergestellt ist:
Glieder der christlichen Gemeinde haben sich in die Mysterien
der „Elemente“ aufnehmen lassen. Aber sie sind Christen geblie-
ben; weder hat man sie aus der Gemeinde gewiesen noch haben
sie sich von ihr getrennt. Diese Verbindung von Kulten gerade
bei Mysterien ist nichts Unerhörtes1. Sie stellt eine Art Doppel-
versicherung dar und wird in unserem Fall vielleicht erleichtert
durch das Fehlen eines monarchischen Gottes in dem einen Kultus
und gewiß ermöglicht durch die Verschiedenartigkeit der mit
jedem der beiden Kulte Verbundenen Heilserwartungen: das
Christentum verleiht Sicherheit im künftigen Gericht, der Kult
der Elemente Schutz vor der ειμαρμένη, vor der Fortuna caeca,
wie es bei Apuleius heißt. Indem Paulus diese Verbindung zweier
Kulte bekämpft, vertritt er Überlegenheit und Ausschließ-
lichkeit seiner Religion zugleich: sie ist überlegen, weil Christus
nicht nur vor dem kommenden Zorn (I.Thess. 1,10), sondern auch
vor den Herrschern dieses Kosmos (Col.2,15) Schutz verleiht; sie
schließt jedes andere Mysterium aus, weil in Christus alles, was
Mysterien bieten können (Col. 1,26. 2,3), geoffenbart ist.
V.
Man könnte fragen, warum der Gedanke der Ausschließlich-
keit nicht von der anderen Seite, von den Verkündern des Myste-
riums, geltend gemacht sei. Und man kann die Frage zunächst
1 Vgl. Anrich, Das antike Mysterienwesen 55.
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mischen Zwingherren selbst. Aber gerade bei diesem Punkt hat
die Polemik des Paulus eingesetzt; und zwar im entgegengesetzten
Sinne. Er empfiehlt den Kult des übergeordneten Gottes; er
schildert die kosmische Herrschaft Christi; und tut dies 2,19
mit Worten, die auf die στοιχεία του κόσμου Bezug haben; er nennt
Christus die κεφαλή, έξ ού παν το σώμα διά των άφών και συνδέσ-
μοον έπιχορηγούμενον καί συμβιβαζόμενον αυξει την αυξησιν του θεού.
Der Brief des Paulus geht, wie wir sahen, nicht unmittelbar
diejenigen an, die diesen Kultus in Kolossä einführten; er wendet
sich an die Christen, die jenen Leuten Gehör geschenkt hatten.
Diese Christen waren die Urheber jener Mischbildung, die Christus-
kult und στοιχεΐα-Verehrung vereinte. Aus dem ganzen Tenor
des zweiten Kapitels, vor allem aber aus 2, 20 (εί άπεΡάνετε σύν
Χριστώ άπό τών στοιχείων του κόσμου, τί ώς ζώντες εν κόσμω δογματίζεσΡε)
darf man schließen, daß diese Verbindung bereits hergestellt ist:
Glieder der christlichen Gemeinde haben sich in die Mysterien
der „Elemente“ aufnehmen lassen. Aber sie sind Christen geblie-
ben; weder hat man sie aus der Gemeinde gewiesen noch haben
sie sich von ihr getrennt. Diese Verbindung von Kulten gerade
bei Mysterien ist nichts Unerhörtes1. Sie stellt eine Art Doppel-
versicherung dar und wird in unserem Fall vielleicht erleichtert
durch das Fehlen eines monarchischen Gottes in dem einen Kultus
und gewiß ermöglicht durch die Verschiedenartigkeit der mit
jedem der beiden Kulte Verbundenen Heilserwartungen: das
Christentum verleiht Sicherheit im künftigen Gericht, der Kult
der Elemente Schutz vor der ειμαρμένη, vor der Fortuna caeca,
wie es bei Apuleius heißt. Indem Paulus diese Verbindung zweier
Kulte bekämpft, vertritt er Überlegenheit und Ausschließ-
lichkeit seiner Religion zugleich: sie ist überlegen, weil Christus
nicht nur vor dem kommenden Zorn (I.Thess. 1,10), sondern auch
vor den Herrschern dieses Kosmos (Col.2,15) Schutz verleiht; sie
schließt jedes andere Mysterium aus, weil in Christus alles, was
Mysterien bieten können (Col. 1,26. 2,3), geoffenbart ist.
V.
Man könnte fragen, warum der Gedanke der Ausschließlich-
keit nicht von der anderen Seite, von den Verkündern des Myste-
riums, geltend gemacht sei. Und man kann die Frage zunächst
1 Vgl. Anrich, Das antike Mysterienwesen 55.