A. von Domaszewski:
26, 45, 2 Thermae hiemales an sich ein echter Ausdruck1.
Angewendet wird er in Inschriften nur auf Privatbäder. Ein
Privatbad in Nemausus ist aber verwendet 17,8, 7 lavacrum
Plautini populo exhibuit, denn ein Bad dieses Namens ist in Rom
nicht bekannt2. Das Bad in Nemausus wäre also in den Besitz
der Stadt übergegangen; darauf weist wieder das exhibuit. Hier-
für ist auch noch benützt Aurelius Victor 28, 1 extructoque trans
Tiberim lacu, quod eam partem aquae penuria fatigabat.
20,32, 7 Hier diente als Vorbild 7, 17, 5 Opera eius praeter
lavacrum, quod Oleander nomine eius fecerat, nulla extant.
10, 24, 3 Cum Septizodium faceret, nihil aliud cogitavit, quam
ut ex Africa venientibus suum opus occurreret. Nisi absente eo per
praefectum urbis medium simulacrum eius esset locatum ....
14, 7, 2 Inlatusque est maiorum sepulcro3 — specie Septizodii
extructum. Daß Septizodium ein wirklicher Bau ist, zeigt Dessau
Inscr. sei. 5076 etiam operis septizodi nudae liberalitatis extructione.
Also gab es in Nemausus ein Septizodium, und von dem wird es
wahr sein, daß es im Süden der Stadt lag und in seiner Mitte eine
Bildsäule stand.
■ 24, 32, 5 Huius uxor Calpurnia fuit, sancta et venerabilis
jemina de genere Caesoninorum, id est Pisonum, quam maiores
nostri univiriam sacerdotem inter sacratissimas feminas adorarunt,
cuius statuam in templo Veneris adhuc vidimus acrolitham sed auratam.
Ihren Namen verdankt die Frau der Rede in Pisonem 14. 43. Aber
die Beschreibung der Statue ist technisches Latein. Denn acrolithus
findet sich nur bei Vitruvius, ebenso ist aurata technisch. Danach
scheint es, daß in dem Bau die Statuenbase eines Venusbildes
erhalten war, das eine Priesterin geweiht hatte. Dies paßt zur
Bedeutung von Septizodium als Planetenhaus. Auch die Angabe,
daß die Architekt Urformen dieses Tempels in einer Grabfassade
nachgebildet waren, verdient allen Glauben. Es hätte dies eine
genaue Anlalogie an den Grabbauten in Petra4.
1 Dessau, inscr. sei. III p. 903.
2 Plautiani zu verbessern, um in diese Erfindung eine historische Begrün-
dung hineinzutragen, ist man durchaus nicht berechtigt. Warum sollte es
nicht gleich Plotinus sein ? Wie Plautius und Plotius.
3 In der echten Überlieferung stand die Beisetzung im Mausoleum des
Hadrian. Dio hatte das berichtet wie für Caracalla 78, 24, 3. Die Verbren-
nung der Leiche Getas hat der Fälscher allein erhalten 13, 2, 4. Auch dies
nacli Dio. Vgl. S. 66.
4 Brünnow, Provincia Arabia 1, 186.
26, 45, 2 Thermae hiemales an sich ein echter Ausdruck1.
Angewendet wird er in Inschriften nur auf Privatbäder. Ein
Privatbad in Nemausus ist aber verwendet 17,8, 7 lavacrum
Plautini populo exhibuit, denn ein Bad dieses Namens ist in Rom
nicht bekannt2. Das Bad in Nemausus wäre also in den Besitz
der Stadt übergegangen; darauf weist wieder das exhibuit. Hier-
für ist auch noch benützt Aurelius Victor 28, 1 extructoque trans
Tiberim lacu, quod eam partem aquae penuria fatigabat.
20,32, 7 Hier diente als Vorbild 7, 17, 5 Opera eius praeter
lavacrum, quod Oleander nomine eius fecerat, nulla extant.
10, 24, 3 Cum Septizodium faceret, nihil aliud cogitavit, quam
ut ex Africa venientibus suum opus occurreret. Nisi absente eo per
praefectum urbis medium simulacrum eius esset locatum ....
14, 7, 2 Inlatusque est maiorum sepulcro3 — specie Septizodii
extructum. Daß Septizodium ein wirklicher Bau ist, zeigt Dessau
Inscr. sei. 5076 etiam operis septizodi nudae liberalitatis extructione.
Also gab es in Nemausus ein Septizodium, und von dem wird es
wahr sein, daß es im Süden der Stadt lag und in seiner Mitte eine
Bildsäule stand.
■ 24, 32, 5 Huius uxor Calpurnia fuit, sancta et venerabilis
jemina de genere Caesoninorum, id est Pisonum, quam maiores
nostri univiriam sacerdotem inter sacratissimas feminas adorarunt,
cuius statuam in templo Veneris adhuc vidimus acrolitham sed auratam.
Ihren Namen verdankt die Frau der Rede in Pisonem 14. 43. Aber
die Beschreibung der Statue ist technisches Latein. Denn acrolithus
findet sich nur bei Vitruvius, ebenso ist aurata technisch. Danach
scheint es, daß in dem Bau die Statuenbase eines Venusbildes
erhalten war, das eine Priesterin geweiht hatte. Dies paßt zur
Bedeutung von Septizodium als Planetenhaus. Auch die Angabe,
daß die Architekt Urformen dieses Tempels in einer Grabfassade
nachgebildet waren, verdient allen Glauben. Es hätte dies eine
genaue Anlalogie an den Grabbauten in Petra4.
1 Dessau, inscr. sei. III p. 903.
2 Plautiani zu verbessern, um in diese Erfindung eine historische Begrün-
dung hineinzutragen, ist man durchaus nicht berechtigt. Warum sollte es
nicht gleich Plotinus sein ? Wie Plautius und Plotius.
3 In der echten Überlieferung stand die Beisetzung im Mausoleum des
Hadrian. Dio hatte das berichtet wie für Caracalla 78, 24, 3. Die Verbren-
nung der Leiche Getas hat der Fälscher allein erhalten 13, 2, 4. Auch dies
nacli Dio. Vgl. S. 66.
4 Brünnow, Provincia Arabia 1, 186.