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Domaszewski, Alfred; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1918, 13. Abhandlung): Die Personennamen bei den Scriptores historiae Augustae — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.37675#0134
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134

A. von Domaszewski:

Victor 25 Maximinus zu nennen. Diese glückliche Kombination
erzeugt dann auch
28, 3, 2 Probi pater nomine Maximus fuit.
Nicomacinus 26, 27, 6 Iianc epistulam Nicomachus se transtu-
lisse in Graecum ex lingua Syrorum dicit ab ipsa Zenobia dictatam.
Nam illa superior Aureliani Graeca missa est.
Da der Brief in das Griechische übersetzt ist, so mußte
der Übersetzer auch einen griechischen Namen erhalten. Er ent-
nahm ihn dem auch sonst mißbrauchten 27, 5, 3 Maecius Faltonius
Nicomachus1. Daß die Zenobia nicht genug Griechisch konnte,
um es zu schreiben, ist bei einem Frauenzimmer umso begreif-
licher, als auch die Schwester des Afrikaners Septimius Severus
ihren kaiserlichen Bruder durch ihre Unkenntnis des Lateinischen
beschämte. 10, 15, 7 Cum soror sua Leptitana ad eum venisset
vix Latine loquens, ac de ea multum imperator erubesceret, dato
filio eius lato clavo atque ipsi multis muneribus redire midierem
in patriam praecepit, et quidem cum filio, qui brevi vita defunctus
est. Dieser unbegabte Zweig der Familie, von dem die Geschichte
nichts weiß, verdorrt so zur rechten Zeit. Auf diese Erfindung
leitete ihn ein Mißverständnis der echten Überlieferung. Auf eine
andere typische Erfindung folgt 10, 19, 9 (Septimius Severus)
ipse decorus ingens promissa barba, cano capite et crispo, vultu re-
verendus, canorus voce, sed Afrum quiddam usque ad senectutem
sonans. Also die Klangfarbe verriet den Afrikaner, wie die Heimat
jedes Deutschen an der Klangfarbe kenntlich ist. Diese herrliche
Schilderung der äußeren Erscheinung des gewaltigen Mannes ist
ein Beweis, wie trefflich die Quelle war, die der Fälscher so schänd-
lich mißbrauchte. Es ist Dio selbst, der dem Kaiser so nahe stand,
der zu uns spricht2.
Doch die regina Orientis mußte das Griechisch wenigstens
sprechen können. 26, 30, 3 grave inter eos, qui caesi sunt, de Lon-
gino philosopho fuisse perhibetur, quo illa magistro usa esse ad
Graecas litteras perhibetur, quem quidem Aurelianus idcirco dicitur
occidisse, quod superbior illa epistula ipsius diceretur dictata con-
silio, quamvis Syro esset sermone contexta. Für die Echtheit dieses
Berichtes darf man sich nicht auf Zosimus berufen 1, 56, 2 πολλούς
τε άλλους ήγεν εις μέσον ώς παραγαγόντας οΐα γυναίκα, εν οίς καί

1 S. 7. 82. 106.
2 S. 59—74.
 
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