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Liebich, Bruno [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 15. Abhandlung): Zur Einführung in die indische einheimische Sprachwissenschaft, 2: Historische Einführung und Dhātupātha — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.37692#0011
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Zur Einführung in die ind. einh. Sprachw. IT. 7
bedeutet Rufer, aber A. leitet das Wort von der W. hu ab.’ Be-
kanntlich sind wir noch heut genau ebensoweit, und auch das
avestische zaotar bringt keine Entscheidung darüber, ob dieser
Priestername ursprünglich den Rufer (y hve) oder den ins Feuer
Gießenden (y hu) bezeichnete.
Es ist bei uns üblich, über diese etymologischen Versuche
der Brähmana-Zeit sich etwas von oben herab zu äußern und sie
als bloße Spielereien abzutun, 'mit welchen es ihrem eigenen Er-
hnder nicht Ernst ist’ (Roth); mir scheint das wenig historisch
gedacht. Für uns ist es leicht, den Irrtum zu entdecken und isti
zu y yaj zu ziehen, nachdem die späteren indischen Grammatiker
selbst uns den Begriff des Sahiprasärana (vgl. § 32 a. E. und Pan.
I, 1, 45) ya>i und den konsonantischen Lautwandel j + t: s-f-1
klar und erschöpfend herausgearbeitet haben; aber welch müh-
seliger Weg, welche Denkarbeit liegt zwischen Maliidäsa und Yäska,
Yäska und Panini! Daß es den Autoren der Brähmana-Zeit mit
diesen Erklärungen durchaus ernst war, daß diese das damals
erreichbare Niveau der Erkenntnis darstellen (beiläufig: wie stand
es bei Griechen und Römern mit der Etymologie und auch bei
uns bis in den Anfang des vorigen Jahrhunderts?), das zeigt uns
ebensowohl die feierlich stereotype Form, in der sie gegeben werden
(bei M. regelmäßig, später seltener), als der Umstand, daß häufig
die gleiche abstruse Deutung in den Brähmana’s der verschiedenen
Veden wiederkehrt, und daß selbst Yäska sich noch oft auf solche
Brähmana - Etymologien beruft.
Ich gebe hier ein Verzeichnis der von Mahidäsa aufgestellten
Etymologien:
agnistoma (devisch für agnistoma) III, 43, 1, aticchandas IV,
3, 5, anupänlyä lll, 38, 1, apisarvara IV, 5, 5, asva V, 1, 7, astan
I, 12, 3, ägnldhra II, 36, 1, äjya II, 36, 3, ärambhaniya IV,
12, 2, äsvina IV, 8, 4. 6, ähuti I, 2, 3, isti I, 2, 1, graha III, 9,
4, caturvirhsa IV, 12, 3, catustoma III, 43, 2, jätavedas III,
36, 2, jyotistoma III, 43, 3, tänünaptra I, 24, 6 (vgl. II, 4, 5),
dhäyyä III, 18, 2—5, nänada IV, 2, 2, näbhi I, 20, 3, nivid
III, 9, 5, paryäya IV, 5, 3, puroläsa II, 23, 3, puroruc UI, 9, 2,
präna V, 31, 3, prätaranuväka II, 15, 7, präyanlya I, 7, 1. 11, 9,
praisa III, 9, 1, manotä II, 10, 4, mahänämnl V, 7, 2, mänusa
(Devenwort für mädusa) III, 33, 6, yüpa II, 1, 1, rohita V, 10, 1,
viräj I, 5, 24, Visvämitra VI, 20, 3. 17, vedi III, 9, 3, vairüpa V, 1, 5,
vausat III, 6, 2. 5, sakvari V, 7, 3, solasin IV, 1, 5, sampäta IV,
 
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