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Liebich, Bruno [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 15. Abhandlung): Zur Einführung in die indische einheimische Sprachwissenschaft, 2: Historische Einführung und Dhātupātha — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.37692#0045
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Zur Einführung in die ind. einh. Sprachw. II.

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52 Wenn ein älterer Lehrer mit Namen zitiert wird, so verfahren
Yäska und Saunaka darin frei, nach dem stilistischen Erfordernis
des Satzes. Panini führt eine solche Autorität immer im G auf,
wozu der Kommentar matena 'nach , der Meinung des —5 zu er-
gänzen pflegt. Kätyäyana verwendet nebeneinander G und N,
er sagt z. B. wie Panini IV, 122: na ’rkäraparo Jätükarnyasya,
daneben aber auch z. B. III, 9 avikäram Säkalyah sasasesu, IV,
126 asau ca Säkatäyanah, wozu also eine Verbalform wie sästi,
aha hinzuzudenken ist. Ich habe 14 Stellen mit N und 9 mit
G notiert.
53 Wenn, wie unzähligemal in Phonetik und Grammatik, ein
Laut für einen andern zu substituieren ist, so steht bei Saunaka
immer der ursprüngliche Laut im N, das Substitut im A, die Idee
ist also: x (N) wird zu y (A), und S. selbst formuliert diese tech-
nische Ausdrucks weise in 57: asäv amum iti tadbhävam uktam.
Panini hingegen verwendet ebenso regelmäßig für den ursprüng-
lichen Laut den G, für das Substitut den N, sagt oder denkt also:
für x (G) tritt y (N) ein, z. B. VI, 1, 77 iko yan aci 'für ik (i u r 1)
tritt yan (y v r 1) ein vor Vokal', und lehrt dies durch I, 1, 49:
sasthl sthäneyogä.
Kätyäyana kennt, wie es zunächst scheint, beide Verwendungs-
weisen, da er die Theorie beider lehrt, die erste durch I, 133 tarn
iti vikärah, die zweite durch I, 136 = Pan. I, 1, 49. Sieht man
aber nach der wirklichen Verwendung, so ergibt sich, daß er in
praxi nur die ältere, von Saunaka stammende Ausdrucksweise ge-
braucht, z. B, III, 39 paras ca mürdhanyam 'und der folgende
Laut wird zerebral’, Komm, paras ca varno mürdhanyam äpadyate.
Solcher Fälle habe ich 55 notiert. Demgegenüber lassen sich für
die Fassung mit G nur zwei Stellen anführen (III, 137. IV, 124),
an denen beiden das Wort lopa 'Elision’ dabeisteht oder aus dem
Vorhergehenden zu ergänzen ist. Hier ist also der G in Wahr-
heit der gewöhnliche Genitivus objectivus: 'es findet Elision von
x statt.’ Für K. ist daher die Regel sasthl sthäneyogä überflüssig,
während sie bei Panini ein Grundstein seines Systemes ist, und
für dieses Sütra besteht daher die Wahrscheinlichkeit, daß es aus
der Astädhyäyl nachträglich in das Väj. Prät. geraten ist, und
zwar durch einen Erklärer, der, an den Substituts-G von Pan.
her gewöhnt, diesen auch neben lopa annehmen zu müssen glaubte.
Das zweite, von Uvata gegebene Beispiel ist vollends ungehörig:
aikäraukärayoh in I, 73 ist entweder G possessivus oder L.
 
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