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Koch, Hugo; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 22. Abhandlung): Kallist und Tertullian: ein Beitrag zur Geschichte der altchristlichen Bußstreitigkeiten und des römischen Primats — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.37699#0066
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62

Hugo Koch:

. . apucl vos . . . putas . . . recede . . noli . . evasisti, psychice . . .
praescribe, c. 13: recognosce . . sibi . . te. De jejun. c. 1: psychicos
. . . arguunt, c. 2: opponunt . . . oro te . . . aiunt, c. 10: incusant
. . . praescribant, c. 11: ignota eis . . . dicis, o psychice . . . contende
. . . adfirmas, c. 12: regnatis . . vestrum est, c. 13: praescribitis...
permittas . . . das, c. 14: vos, c. 15: vos ... ad tuam libidinem
interpretaris, c. 16: tu . . . tibi, c. 17: tu . . . tui . . . tuae . . .
apud te . . . inter vos . . . recusatis1. Die Stellen in De jejun.
c. 15 u. 16 sind deshalb besonders lehrreich, weil sie auch
einen Schrifterklärer und Sprecher im Auge haben, ohne daß
dies gerade ein Bischof sein müßte2. Und vom Klerus heißt es
De monog. c. 12: praesident apud vos, De jejun c. 17 aber: apud
te praesidentibus, wobei jedesmal der katholische Klerus über-
haupt gemeint ist.
Darum ist auch De pud. 22, 1 — at tu jam et in martyras
tuos effundis hanc potestatem — nicht notwendigerweise an
einen Bischof zu denken, zumal es kurz zuvor (21, 16) hieß: quid
nunc et ad ecclesiam, et quidem tuam, psychice. So heißt es
ja auch De jejun. c. 17: sed majoris est agape, quia per hanc
adulescentes tui cum sororibus dormiunt. Vgl. De virg. vel. c. 2:
plures ecclesiae virgines suas abscondunt, c. 8: hodie denique
virgines suas Corinthii velant, c. 3: exsurge veritas . . . ipsa scrip-
turas tuas interpretare. De monog. c. 1: quid agis lex creatoris
. . . prorigas tuos. Ja in De fuga c. 14 heißt es: ,,Sed quomodo

1 Derartige Stellen zeigen auch, daß der aus dem Wechsel der unmittel-
baren Anrede des Gegners mit seiner Einführung in der dritten Person (Plural)
hergenommene Einwand gegen die Echtheit von Adv. lud. 9sqq. (Harnack,
Chronologie II, 290; Krüger, Gott, geh Anz., 1905, 32; 31kerman, Über
die Echtheit der letzten Hälfte von Tertullians adv. lud., 1918, 29) nicht
gerade zu den stichhaltigsten Gründen gehört, wiewohl hier anderseits in
Betracht kommt, daß ein solcher Übergang im ersten Teile ganz fehlt und
im zweiten Teile nur an den Punkten sich findet, die auch in Adv. Marc. III
Vorkommen.
2 A. v. Harnack kann darum mit Recht die in De pud. und in andern
Schriften behandelten, dem Montanisten von katholischer Seite entgegen-
gehaltenen Schriftstellen als Belege für „den Gebrauch des Neuen Testa-
mentes in der karthaginiensischen (und römischen) Gemeinde zur Zeit Ter-
tullians“ zusammenstellen (Die Entstehung des Neuen Testamentes, 1914,
128—137). Aber Tertullian bekämpft in ihrer Verwendung durch seine
Gegner einfach die katholische Exegese. Vgl. die „naive“ Gleichsetzung des
römischen und des katholischen Brauches im muratorianischen Schriftkanon
(Harnack, ebendaselbst, S. 71 ff.).
 
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