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Bartholomae, Christian [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1922, 5. Abhandlung): Zum sasanidischen Recht, 4 — Heidelberg, 1922

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https://doi.org/10.11588/diglit.38038#0050
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50

Anhang.
Zu S. 5 ff. 1. i $3 merak im Sinn von 'Geschäftsfreund".
Die mittleren Zeichen des Worts sind ja mehrdeutig. Aber das
ganze kann schwerlich anders als merak gelesen werden. Die Be-
deutung jedoch, die dem Wort merak sonst zukommt — und als-
5 dann ist es sicher gleich ai. maryakcl- —sowohl die besondere
familienrechtliche als auch die daraus hervorgegangene allgemeinere:
'Zwischenehemann’, bzw. 'Ehemann, Mann’ überhaupt1) (s. dazu
Bthl. zSR. 1. 36 ff.) ist zu MhD. 56. 5—8 (S. 5) keinesfalls an-
gängig. Es kann sich hier merak nur auf den Hauptschuldner
io beziehen, für den der Bürge einstehen muß. Damit ist natürlich
nicht gesagt, daß merak 'Hauptschuldner’ bedeutet.
Eine ähnliche schuldrechtliche Verwendung des Worts scheint
mir auch MhD. 93. 14 f., 94. 1 f. und 100. 13 f. vorzuhegen. An
letzter Stelle (MhD. 100. 13 f.) ist von einem Merak die Rede, der
15 einem Schriftstück (\ n ) * cliv) M ^ muhr apar
nihät, d. i. 'das Siegel aufgedrückt hat’, sowie von der Erklärung
(göwisn) Qj -i | -» i pesemar u
merak i pasemär (d. i.) 'des Klägers und des Merak des Beklagten’.
— MhD. 93. 14 f. steht: 1*0 dhT' SL)
20 roittou j ]m niP~esBt hu mBrak
pa 15 yätakgöwih i merak pes i man mat, d. i. wenn er schreibt:
'Der Merak ist in Vertretung des Merak vor mir2) erschienen'. —

p In geschlechtlichem Sinn. — In der niedlichen Erzählung von dem
jungen Liebespaar {pa *pyän döst), die als leicht verständliches Gleichnis Pahl-
25 RivDd. 91. 10 ff. gegeben wird, sind das 15jährige hübsche Mädchen als zyänak
(s. dazu Bthl. SRb. 16) und der 20jährige junge Mann als merak bezeichnet.
Die sehr viel trockenere Parallelerzählung SdBd. 25. 5 ff. hat dafür (np.) zan
und mard.
2) D. i. dem Richter, s. S. 51, Z. 1 ff. und MhD. 93.16, wo von einigen Schrift-
30 stücken und Urkunden die Rede ist, die vor den Richtern {pes i dät0ivarän),
angefertigt sind.
 
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