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Jänecke, Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1927/28, 3. Abhandlung): Die drei Streitfragen am Grabmal Theoderichs — Heidelberg, 1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.38937#0007
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Die drei Streitfragen am Grabmal Theoderichs.

wenn man bedachte, welche wechselnden Schicksale und Absichten
der Bau im Laufe von 1400 Jahren durchgemacht haben kann. An
allen übrigen Stellen sind die Vertiefungen geradflächig, und, nach
den scharfen Umrißlinien der Einbindungssteine zu urteilen, kann
das zu irgend einer Zeit eingearbeitet sein. Es liegt auch kein
Grund vor, weshalb man sich die Arbeit durch solche sonderbaren
Einarbeitungen, besonders bei den schwierigen Ecklösungen so


Abb. 5. Rekonstruktion von Bruno Schulz von 1908.
(Im oberen Geschoss nach spätrömisch-syrischen Vorbildern willkürlich
angenommen.)
erheblich erschwert haben sollte. Haupts hiernach gezeichnete
Rekonstruktion der oberen Zehneckseiten mit einbindenden, schwach
vortretenden bogenförmigen Architekturteilen, entsprechend alten
Fundstücken im Museum Ravennas konnte nicht überzeugen, er
selbst gab vernünftigerweise zu, daß sie möglicherweise niemals ganz
fertiggestellt wurde (s. Abb. 4). Mit Recht lehnte Durm diese
kleinliche Bogenarchitektur gegenüber der grandiosen Quader-
technik des Baues als „deplaciert“ ab. Auch gegen das Aachener
Gitter erhob er Bedenken. Ihren schärfsten Gegner fand die
Haupt sehe Bogenarchitektur in Bruno Schulz, der an ihrer Stelle
 
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