Postulat der Farbwandelspiele.
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einem solchen weiteren Sinne gehören beispielsweise bunte Farben
und lustige Tanzmusik zur Faschingsstimmung, aber schwarze
Gewänder, dunkle Zypressen und Klagelieder zur Totenfeier. Bei-
läufig wurden bestgeeignete Mittel für eine jede solche Zusammen-
arbeit von Farbendarbietung und Musik durch J. Teichmüller
erstrebt, nämlich durch die konsequente Verfolgung seines Gedan-
kens, »die Möglichkeit, die uns das Licht, insbesondere auch durch
die Bildprojektion bietet, zur ornamentalen Ausgestaltung von
Bäumen zu verwenden.Man . . . kann . . . nach der Betrach-
tungsart des Lichtingenieurs in absichtlich übertriebener Weise
sagen, daß es ganz gleichgültig ist, ob die Ornamente eines Innen-
raums, z. B. eines Festsaales, körperlich gebildet sind oder in Farben
gemalt, oder ob sie schließlich lichtgemalt sind. Die Lichtmalerei
hat aber zweifellos einen großen Vorzug, nämlich den, daß sie auf
die einfachste Weise schnell geändert werden kann. So bietet sie
uns ein Mittel, einen Festsaal, der heute für eine lustige, morgen
für eine ernste, vielleicht eine Trauerfeier, bestimmt ist, und in
dem übermorgen eine politische Versammlung oder eine Garten-
bauausstellung abgehalten werden soll, je nach der besonderen
Veranstaltung stimmungsgemäß ornamental auszugestalten. Wände
und Decke eines solchen Saales werden möglichst glatt und ein-
farbig hell angestrichen sein müssen, die Wände wenigstens bis zu
einer gewissen Höhe herab. Diese Gedanken hatte ich auf meiner
lichttechnischen Ausstellung auf der Gesolei verwirklicht, aller-
dings in einer noch recht unvollkommenen, aber immerhin doch das
Grundsätzliche des Gedankens verdeutlichenden Form. Als Typus
eines Festsaales ließ ich dort einen Kuppelraum von 11 m im Durch-
messer bauen, der abgesehen von einer kräftigen Voute, welche
Glühlampen zur farbigen Beleuchtung der Kuppel enthielt, nur
glatte Wände hatte. In diesem Kuppelraum wurde in der Mitte ein
Apparat aufgehängt, der gleichzeitig als tiefstrahlendes Geleucht
und als Projektionsapparat zur ornamentalen Ausgestaltung der
Kuppel diente. Den Apparat baute nach meinen Angaben die
Firma Schwabe u. Co. in Berlin. Durch den Projektionsapparat
konnte eine große Anzahl verschiedenartiger Lichtbilder in die
Kuppel projiziert werden, wobei die Bilder durch einen Schnurzug
von außen ausgewechselt wurden. Leider wurde meine Absicht
nur unvollkommen erreicht, insofern als die Kuppel nur zu ihrem
kleineren Teile bemalt werden konnte und auch insofern die Bilder
nicht allen künstlerischen Anforderungen genügten. Überraschend
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einem solchen weiteren Sinne gehören beispielsweise bunte Farben
und lustige Tanzmusik zur Faschingsstimmung, aber schwarze
Gewänder, dunkle Zypressen und Klagelieder zur Totenfeier. Bei-
läufig wurden bestgeeignete Mittel für eine jede solche Zusammen-
arbeit von Farbendarbietung und Musik durch J. Teichmüller
erstrebt, nämlich durch die konsequente Verfolgung seines Gedan-
kens, »die Möglichkeit, die uns das Licht, insbesondere auch durch
die Bildprojektion bietet, zur ornamentalen Ausgestaltung von
Bäumen zu verwenden.Man . . . kann . . . nach der Betrach-
tungsart des Lichtingenieurs in absichtlich übertriebener Weise
sagen, daß es ganz gleichgültig ist, ob die Ornamente eines Innen-
raums, z. B. eines Festsaales, körperlich gebildet sind oder in Farben
gemalt, oder ob sie schließlich lichtgemalt sind. Die Lichtmalerei
hat aber zweifellos einen großen Vorzug, nämlich den, daß sie auf
die einfachste Weise schnell geändert werden kann. So bietet sie
uns ein Mittel, einen Festsaal, der heute für eine lustige, morgen
für eine ernste, vielleicht eine Trauerfeier, bestimmt ist, und in
dem übermorgen eine politische Versammlung oder eine Garten-
bauausstellung abgehalten werden soll, je nach der besonderen
Veranstaltung stimmungsgemäß ornamental auszugestalten. Wände
und Decke eines solchen Saales werden möglichst glatt und ein-
farbig hell angestrichen sein müssen, die Wände wenigstens bis zu
einer gewissen Höhe herab. Diese Gedanken hatte ich auf meiner
lichttechnischen Ausstellung auf der Gesolei verwirklicht, aller-
dings in einer noch recht unvollkommenen, aber immerhin doch das
Grundsätzliche des Gedankens verdeutlichenden Form. Als Typus
eines Festsaales ließ ich dort einen Kuppelraum von 11 m im Durch-
messer bauen, der abgesehen von einer kräftigen Voute, welche
Glühlampen zur farbigen Beleuchtung der Kuppel enthielt, nur
glatte Wände hatte. In diesem Kuppelraum wurde in der Mitte ein
Apparat aufgehängt, der gleichzeitig als tiefstrahlendes Geleucht
und als Projektionsapparat zur ornamentalen Ausgestaltung der
Kuppel diente. Den Apparat baute nach meinen Angaben die
Firma Schwabe u. Co. in Berlin. Durch den Projektionsapparat
konnte eine große Anzahl verschiedenartiger Lichtbilder in die
Kuppel projiziert werden, wobei die Bilder durch einen Schnurzug
von außen ausgewechselt wurden. Leider wurde meine Absicht
nur unvollkommen erreicht, insofern als die Kuppel nur zu ihrem
kleineren Teile bemalt werden konnte und auch insofern die Bilder
nicht allen künstlerischen Anforderungen genügten. Überraschend