Postulat der Farbwandelspiele.
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Unterschieden der Helligkeitscharaktere Schwarz-Grau-Weiß-Licht,
als der typischen Repräsentanten jeweils eines Helligkeitsbereiches,
dessen Mitte sie gut kennzeichnen, während dessen beide Außen-
bezirke zu den benachbarten Helligkeitsbereichen hin nur unscharf-
abgrenzbar verlaufen) ?
Zeigen sich endlich einer psychosophischen, metapsychischen
oder theoretisch-psychologischen Betrachtung die beobachtbaren
Beziehungen zwischen Optischem und Akustischem etwa (nach A.
Argelander) dadurch verständlich, »daß allgemeine synästhetische
Komponenten jeder Wahrnehmung, die sich in Eindringlichkeit
und Reihenlage repräsentieren, bei vorhandener ausgeprägter Visu-
alität unmittelbar in Farbenvorstellungen von mehr oder weniger
empfindungsmäßiger Deutlichkeit umgesetzt werden«, oder sonst-
wie erklärbar ? Und führt irgendeine solche Erklärung zur
Beantwortung weiterer offener Fragen, die mit den akustisch-
optischen Beziehungen Zusammenhängen ? Etwa auch betreffs der
Farblichtmusik ? — Findet dann deren Betrachtung (zur Erleich-
terung des Verständnisses per analogiam): mehr oder minder Ver-
wandtes in künstlerischen Darbietungen, die zugleich auf mehrere
Sinne wirken ? (z. B. in Opern ?) Spielen hierbei etwa Synästhesien
mit ? Sind vielleicht aller Art Synästhesien, oder die synästhetischen
Faktoren der Wahrnehmung überhaupt heranzuziehen? (Z. B.
auch taktil-optische Photismen nach R. H. Goldschmidt, Z. PS.
LXXVI, 1916, 379?) Fallen unter die heranzuziehenden Syn-
ästhesien womöglich auch solche aus weit-abseits liegenden Ge-
bieten ? (z. B. aus dem Bereiche mancher, vorläufig noch nicht
recht erforschter, gleichsam-behelfsmäßig nur ,,para“-psycho-
logisch betrachteter, ,,zunächst okkult erscheinender“ Phänomene,
deren Zustandekommen etwa bisweilen dadurch mitverursacht sein
könnte, daß, bei Aufmerksamkeits-Konzentration auf Sichtbares
und beim Mangel geeigneter Reizeindrücke auf die Augen, durch
Eindrücke auf ein anderes Sinnesorgan „optische Synästhesien“
entstünden, wobei sich vielleicht auch quasi um die Ecke sehen ließe,
sobald Schallwellen um eine Wand herum in das Ohr träfen ?) — —
Eine lange Reihe Fragen entsteht nach alledem bei einer
Betrachtung der Farblichtmusik, als einer akustisch-optischen Ver-
einigung von Farbdarbietungen und Musik. Bevor nun diese Fragen
beantwortet sein werden, wird es auch unentschieden bleiben, wie
diese Farbdarbietungen, oder die „vielleicht nicht isolierbaren opti-
schen Komponenten einer Farblichtmusik“ zu den (in 2.) vor-
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Unterschieden der Helligkeitscharaktere Schwarz-Grau-Weiß-Licht,
als der typischen Repräsentanten jeweils eines Helligkeitsbereiches,
dessen Mitte sie gut kennzeichnen, während dessen beide Außen-
bezirke zu den benachbarten Helligkeitsbereichen hin nur unscharf-
abgrenzbar verlaufen) ?
Zeigen sich endlich einer psychosophischen, metapsychischen
oder theoretisch-psychologischen Betrachtung die beobachtbaren
Beziehungen zwischen Optischem und Akustischem etwa (nach A.
Argelander) dadurch verständlich, »daß allgemeine synästhetische
Komponenten jeder Wahrnehmung, die sich in Eindringlichkeit
und Reihenlage repräsentieren, bei vorhandener ausgeprägter Visu-
alität unmittelbar in Farbenvorstellungen von mehr oder weniger
empfindungsmäßiger Deutlichkeit umgesetzt werden«, oder sonst-
wie erklärbar ? Und führt irgendeine solche Erklärung zur
Beantwortung weiterer offener Fragen, die mit den akustisch-
optischen Beziehungen Zusammenhängen ? Etwa auch betreffs der
Farblichtmusik ? — Findet dann deren Betrachtung (zur Erleich-
terung des Verständnisses per analogiam): mehr oder minder Ver-
wandtes in künstlerischen Darbietungen, die zugleich auf mehrere
Sinne wirken ? (z. B. in Opern ?) Spielen hierbei etwa Synästhesien
mit ? Sind vielleicht aller Art Synästhesien, oder die synästhetischen
Faktoren der Wahrnehmung überhaupt heranzuziehen? (Z. B.
auch taktil-optische Photismen nach R. H. Goldschmidt, Z. PS.
LXXVI, 1916, 379?) Fallen unter die heranzuziehenden Syn-
ästhesien womöglich auch solche aus weit-abseits liegenden Ge-
bieten ? (z. B. aus dem Bereiche mancher, vorläufig noch nicht
recht erforschter, gleichsam-behelfsmäßig nur ,,para“-psycho-
logisch betrachteter, ,,zunächst okkult erscheinender“ Phänomene,
deren Zustandekommen etwa bisweilen dadurch mitverursacht sein
könnte, daß, bei Aufmerksamkeits-Konzentration auf Sichtbares
und beim Mangel geeigneter Reizeindrücke auf die Augen, durch
Eindrücke auf ein anderes Sinnesorgan „optische Synästhesien“
entstünden, wobei sich vielleicht auch quasi um die Ecke sehen ließe,
sobald Schallwellen um eine Wand herum in das Ohr träfen ?) — —
Eine lange Reihe Fragen entsteht nach alledem bei einer
Betrachtung der Farblichtmusik, als einer akustisch-optischen Ver-
einigung von Farbdarbietungen und Musik. Bevor nun diese Fragen
beantwortet sein werden, wird es auch unentschieden bleiben, wie
diese Farbdarbietungen, oder die „vielleicht nicht isolierbaren opti-
schen Komponenten einer Farblichtmusik“ zu den (in 2.) vor-
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