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Goldschmidt, Richard H.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1927/28, 6. Abhandlung): Postulat der Farbwandelspiele — Heidelberg, 1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.38940#0066
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R. H. Gold Schmidt:

erwünschte ,,Struktur-Deformation“ besonders durch häufigen oder
durch steten „Wechsel der Bewegungs-Richtungen“ hinzuwirken. —
Es »pflegt im allgemeinen bei einer jeden E.S.O.P.-Betrachtung
als selbstverständlich angenommen zu werden, daß sich die E.S.O.P.
in einer jeweils ungefähr bestimmten Entfernung, etwa mitten vor
den Augen des Beobachters und in einer zu ihm ungefähr para-
frontalen Lage flächenhaft ausbreiten.« Diese Lokalisations-
Fläche »erscheint dabei entweder als freischwebend, oder als
den Gegenständen der Umgebung aufliegend.«
An eine Projektions-Fläche für E.S.O.P.-ähnliche, postu-
lierte Farbdarbietungen kann die Forderung gestellt werden, daß
sie möglichst „freischwebend“ erscheine, um nicht Gegenstands-
Bezugenheiten aufkommen zu lassen. Als heuristisch verwertbar
erscheinen daher die Beobachtungsergebnisse über Gestalt und
Lage einer „freischwebenden“ E.S.O.P.-Lokalisations-Fläche, da
diese gleichsam als Vorbild für eine Projektionsfläche dienen könnte.
»Die „freischwebende Lokalisations-Fläche“ pflegt die Form
einer Ebene, oder die eines etwas stumpfen Hohlkegels oder Trich-
ters, oder ähnlich die einer Hohlkugel, oder mehr oder minder stark-
gewölbten Kugel-Schale zu besitzen. Für einen jeden einzelnen
Beobachter pflegt dabei die „freischwebende Lokalisations-Fläche“,
auch in einer monate- oder jahrelangen Versuchsreihe, eine durch-
gehend gleiche Form zu haben. —- Die Lage der „freischwebenden
Lokalisations-Fläche“ pflegt sich in jeder der verschiedenen Arten
ihres Vorkommens, also unabhängig von ihrer Form, als para-
frontal, stirnparallel vor den Augen des Beobachters charakteri-
sieren zu lassen.« »Die „E.S.O.P.-Lokalisations-Fläche“ pflegt in
der „E.S.O.P.-Mitte“ auf der Blicklinie senkrecht, also parafron-
tal zu stehen, sofern sie selbst eine Ebene ist, oder aber zu einer
solchen Ebene tangential, sofern sie irgendeine gewölbte (mit der
hohlen Seite dem Beobachter zugekehrte) Fläche ist.« —-
Das von E.S.O.P. erfüllte Gesichtsfeld, kurz: „das E.S.O.P.-
Gesichtsfeld“ »pflegt während einer E.S.O.P.-Beobachtung mit
Selbstverständlichkeit als das Gesichtsfeld schlechthin angesehen
zu werden; beim Auftreten einer E.S.O.P.-Lokalisationsfläche
scheint dieselbe das E.S.O.P.-Gesichtsfeld ganz zu erfüllen.«
Analog läßt sich dem von Farbdarbietungen erfüllten Gesichtsfeld
und der Projektionsfläche eine gemeinsame Umgrenzung geben, die
als Peripherie oder als gemeinsamer Außenbezirk nach außen
hin mehr oder minder scharf abbricht, oder allmählich sich ver-
liert.
 
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