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Goldschmidt, Richard H.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1927/28, 6. Abhandlung): Postulat der Farbwandelspiele — Heidelberg, 1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.38940#0090
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90

R. H. Goldschmidt:

zuvor (wenn auch minder geradlinig) der Forschung selbst, abgeleitet
worden ist]. —
„Postulierte Farbdarbietungen“ schienen das Wesentliche ihrer
„Postulate“ in der (20.—23.) erwähnten Weise realisieren zu
können, also ihnen gegenüber gleichsam eine minimale oder ver-
schwindende „Adäquatheits-Distanz“ erkennen zu lassen. —- Es
waren in einem jeden beliebigen Zeitpunkt einer postulierten Farb-
darbietung nach Belieben exponierbar, willkürlich beherrschbar
und veränderbar:
die „Farbtönung“ jeweils einer Gruppe der im Gesichts-
feld verteilten leuchtenden Gebilde, deren Form sich dauernd
wandelte, die einzeln vergingen und entstanden, aber gruppen-
weise Träger einer „Farbtönung“ waren, deren Ton übrigens
auch Weiß, Grau oder Schwarz sein konnte;
die „Helligkeit“ jeweils einer solchen Gruppe gleichartig
farbig getönter Gebilde;
der „Sättigungsgrad“ jeweils einer solchen Gruppe gleich-
artig farbig getönter Gebilde;
die durchschnittliche „Größe“ solcher Gebilde einer
Gruppe; und deren gesamter
„Mengenanteil“ am ganzen Gesichtsfeld;
die „Lagerung“ solcher Gebilde einer Gruppe in möglichst
gleichmäßiger Verteilung über das ganze Gesichtsfeld hin, oder
lediglich in einer jeweils ausgewählten Gesichtsfeld-Region;
der „Grad von Umgrenzungs-Unschärfe“ solcher Gebilde
einer Gruppe; und schon hierdurch, wenigstens einigermaßen
auch der Grad der Differentiierung von
Farbton-, Helligkeits- und Sättigungs-,,Nuancen“ inner-
halb aller einzelner solcher Gebilde;
das „Tempo des Farbwandels“ einer Gruppe solcher Ge-
bilde in eine anders getönte, gleichsam an ihre Stelle tretende
Gruppe, wobei der Wandel beispielsweise durch Helligkeits-
abnahme der vorausgehenden, bei gleichzeitiger Helligkeitszu-
nahme der nachfolgenden Gruppe solcher Gebilde, oder durch
entsprechend antagonistische Farbtonverschiebungen ge-
schehen konnte;
die „Zahl“ der Gruppen solcher Gebilde (wenigstens inner-
halb gewisser Grenzen);
das „Tempo der Bewegtheit und des Formwandels“ aller
einzelnen oder auch nur einzelner Gebilde einer solchen Gruppe;
 
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