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Erster logischer Teil.

kenntnis in der Sinnenwelt zu begreifen. Dieser Umstand be-
stimmt ebenfalls von vorneherein ihre Sphäre, und zwar nicht allein
mit Rücksicht auf die Sinngebilde, die sie untersucht, sondern auch
mit Rücksicht auf den sinnlich realen Ausgangspunkt, an dem sie
diese Sinngebilde findet. Wir wollen beides noch etwas erörtern.
Zunächst wird durch das letzte Ziel der Logik als Wissen-
schaftslehre der logische Regriff des Wahren gegen die anderen
Bedeutungen des Wortes „Wahrheit“ abgegrenzt, die es sonst noch
gibt, und an die wir denken, wenn wir z. B. von sittlicher, künst-
lerischer oder auch von religiöser „Wahrheit“ sprechen. Mit Wahr-
heiten dieser Art hat es die Logik als Wissenschaftslehre nicht zu
tun, mögen sie auch in einem noch so großen Umfang bei jedem
Erkennen faktisch mit im Spiel sein. Die außerwissenschaftlichen
Wahrheiten interessieren die Logik nur insofern, als sie ihnen
keinen Einfluß auf die spezifisch logische Begriffsbildung ein-
räumen darf. Gewiß braucht sie nicht von vorneherein alles ins
Auge zu fassen, was zu einem wissenschaftlichen Sinngebilde ge-
hört, aber es fällt nur das in ihr besonderes Gebiet, was auch an
einer wissenschaftlichen Wahrheit zu finden sein muß oder, wie wir
sagen können, einen rein theoretischen Charakter trägt. Was
für eine wissenschaftliche Theorie als Theorie ohne Bedeutung ist,
geht auch die Logik nichts an, oder nur insofern, als sie es kennen
muß, um davon bewußt abzusehen. Das Problem der Logik ist
der rein theoretische Sinn der Erkenntnis.
Dazu kommt dann noch etwas anderes, was zu jeder Wissen-
schaft gehört, und was in diesem Zusammenhang besonders wesent-
lich ist. Da alles wissenschaftliche Denken sich in sprachlich for-
mulierten Sätzen bewegt, muß auch aus diesem Grunde die Logik
von vorneherein den Satz ins Auge fassen, um Klarheit darüber zu
gewinnen, was Sätze als Ausdrucksmittel der Wahrheit für die
Theorie und ihre rein theoretische Wahrheit überhaupt leisten
können. Der Satz ist sozusagen das „ens realissimum“ aller Wissen-
schaft, ja aller Erkenntnis überhaupt, die jedem wissenschaftlichen
Menschen zugänglich werden soll. Ohne Sätze gibt es keine theo-
retische Verständigung von mehreren Menschen untereinander.
Soweit die Wissenschaft real existiert, bildet der Satz ihr wich-
tigstes sinnlich wirkliches Bestandstück, denn ohne Sätze, die von
allen wissenschaftlich arbeitenden Menschen vorher wahrge-
nommen sein müssen, ehe sie ihrem logischen Gehalt nach ver-
standen werden können, gibt es nicht nur keine Verständigung;
 
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