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Erster logischer Teil.
Erkenntnis zu studieren, entweder alles, was sie an ästhetischem
oder anderm atheoretischen Gehalt tragen, begrifflich abtrennen,
da dieser in die Logik nur Verwirrung bringen könnte, oder wir
werden, wenn es möglich ist, Sätze mit atheoretischem Sinn
ganz beiseite lassen, um ausschließlich solche Aussagen als Material
zu benutzen, bei denen ein atheoretischer Sinn überhaupt nicht in
Betracht kommt.
Wir sagen ausdrücklich: „wenn es möglich ist“, denn viel-
leicht wird man behaupten, es gebe keine wirklichen Aussagen,
bei denen wir ausschließlich theoretischen Sinn verstehen. Wenn
dies richtig wäre, was hier nicht weiter erörtert werden soll, dann
bliebe uns in der Tat nur die zuerst genannte Möglichkeit übrig,
aber dann müßten wir um so sorgfältiger, wenigstens begrifflich,
den logischen oder theoretischen Sinn von allem, womit er faktisch
vermengt ist, abtrennen. Das wird auch jederzeit dadurch möglich,
daß wir die Fragen stellen: was an diesem Satz kommt allein als
theoretisch wahr in Betracht ? Wodurch allein gibt er Erkennt-
nis ? Was darin kann als Antwort auf eine theoretische Frage
gelten ? Darauf allein haben wir dann zu achten.
Doch auch nachdem in dieser Weise alles atheoretisch Sinn-
hafte, das wir anders als logisch verstehen, ausgeschaltet und der
rein theoretische Gehalt, den die Aussage-Sätze haben, für sich
herausgestellt ist, bleiben immer noch Sätze mit theoretisch wahrem
Gehalt übrig, die wir trotzdem für unseren Zweck nicht gebrauchen
können. Zwei Gruppen von ihnen sind hier wichtig. Wir wollen
beide Arten ebenfalls so weit erörtern, daß wir einsehen, weshalb
sie für unseren Zweck ausscheiden.
Zunächst sind zu ihnen alle sogenannten „Nominal-Defini-
tionen“ zu rechnen. Es ist nicht notwendig, daß wir auf diesen
problematischen Begriff hier näher eingehend. Wir brauchen nur
zu sagen, daß wir nicht etwa alle Definitionen meinen, sondern
allein solche, die eine Ter minologie festlegen, d. h. sagen, es solle
mit einem bestimmten Worte stets eine bestimmte, durch andere
Worte angegebene Bedeutung verbunden sein. Als Beispiele dafür
können wir die berühmten Definitionen benutzen, mit denen
Spinoza seine „Ethik“ beginnt. Ob sie faktisch nur terminologische
Festlegungen enthalten, wird man bezweifeln können, aber sie
treten als solche auf, und darauf allein kommt es hier an.
1 Vgl. dazu meine Doktor-Dissertation: Zur Lehre von der Definition,
1888, 3. Aufl. 1929.
Erster logischer Teil.
Erkenntnis zu studieren, entweder alles, was sie an ästhetischem
oder anderm atheoretischen Gehalt tragen, begrifflich abtrennen,
da dieser in die Logik nur Verwirrung bringen könnte, oder wir
werden, wenn es möglich ist, Sätze mit atheoretischem Sinn
ganz beiseite lassen, um ausschließlich solche Aussagen als Material
zu benutzen, bei denen ein atheoretischer Sinn überhaupt nicht in
Betracht kommt.
Wir sagen ausdrücklich: „wenn es möglich ist“, denn viel-
leicht wird man behaupten, es gebe keine wirklichen Aussagen,
bei denen wir ausschließlich theoretischen Sinn verstehen. Wenn
dies richtig wäre, was hier nicht weiter erörtert werden soll, dann
bliebe uns in der Tat nur die zuerst genannte Möglichkeit übrig,
aber dann müßten wir um so sorgfältiger, wenigstens begrifflich,
den logischen oder theoretischen Sinn von allem, womit er faktisch
vermengt ist, abtrennen. Das wird auch jederzeit dadurch möglich,
daß wir die Fragen stellen: was an diesem Satz kommt allein als
theoretisch wahr in Betracht ? Wodurch allein gibt er Erkennt-
nis ? Was darin kann als Antwort auf eine theoretische Frage
gelten ? Darauf allein haben wir dann zu achten.
Doch auch nachdem in dieser Weise alles atheoretisch Sinn-
hafte, das wir anders als logisch verstehen, ausgeschaltet und der
rein theoretische Gehalt, den die Aussage-Sätze haben, für sich
herausgestellt ist, bleiben immer noch Sätze mit theoretisch wahrem
Gehalt übrig, die wir trotzdem für unseren Zweck nicht gebrauchen
können. Zwei Gruppen von ihnen sind hier wichtig. Wir wollen
beide Arten ebenfalls so weit erörtern, daß wir einsehen, weshalb
sie für unseren Zweck ausscheiden.
Zunächst sind zu ihnen alle sogenannten „Nominal-Defini-
tionen“ zu rechnen. Es ist nicht notwendig, daß wir auf diesen
problematischen Begriff hier näher eingehend. Wir brauchen nur
zu sagen, daß wir nicht etwa alle Definitionen meinen, sondern
allein solche, die eine Ter minologie festlegen, d. h. sagen, es solle
mit einem bestimmten Worte stets eine bestimmte, durch andere
Worte angegebene Bedeutung verbunden sein. Als Beispiele dafür
können wir die berühmten Definitionen benutzen, mit denen
Spinoza seine „Ethik“ beginnt. Ob sie faktisch nur terminologische
Festlegungen enthalten, wird man bezweifeln können, aber sie
treten als solche auf, und darauf allein kommt es hier an.
1 Vgl. dazu meine Doktor-Dissertation: Zur Lehre von der Definition,
1888, 3. Aufl. 1929.