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IX. Das logische Problem der Metaphysik.

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täte man besser, mit der Sache auch den alten Namen fallen zu
lassen.
Wollen wir aber die Trennung konsequent durchführen, dann
ist zum erfahrbaren Diesseits nicht nur das sinnlich wahrnehmbare
Wirkliche, sondern auch jenes unsinnlich verstehbare Unwirkliche
zu rechnen, das manche Metaphysiker, vor allem Platon, wenig-
stens soweit es logisch verständlich und allgemein ist, bereits zum
ontos on oder zum Jenseits zählten, und das dann später als
,,mundus intelligibilis“ dem ,,mundus sensibilis“ gegenübertrat.
Diese Terminologie, nicht die Sache, ist noch hei Kant herr-
schend.
In solcher Weise können wir hier den Gegenstand der
Metaphysik sachlich nicht bestimmen. Wir müssen vielmehr von
vorneherein den Begriff der diesseitigen „Erfahrungswelt“ in dem
schon früher angegebenen Sinne erweitern und Zusehen, was wir
dann noch für eine Metaphysik, welche jede Erfahrung transzen-
diert, übrig behalten. Das wurde bei der Abwehr des hyletischen
Sensualismus bereits berührt: das Jenseits fällt für uns auf keinen
Fall mit dem logisch verstehbaren „noeton“ oder der „intelli-
giblen“ Welt zusammen. Wir müssen uns vielmehr dazu ent-
schließen, auch ein zwar unsinnliches, aber trotzdem noch nicht
jenseitiges Sein anzunehmen, das wir als verstehbar zugleich ,,in-
telligibel“ nennen dürfen. Nur so entgehen wir der Gefahr, den
Begriff des Diesseits willkürlich zu verengen und damit zugleich
einen willkürlichen Begriff des Jenseits zu erhalten.
Nun wird man allerdings sagen, in einer solchen Annahme
stecke, gerade nach unserer Begriffsbestimmung, bereits eine onto-
logische Lehre, und das wollen wir nicht etwa bestreiten. Selbst
wenn wir im übrigen allen ontologischen Fragen gegenüber so
zurückhaltend wie möglich sind, d. h. nur ontologische Probleme
aufzeigen und keine ontologischen Antworten geben, dürfen wir in
diesem Punkte, falls wir überhaupt zu einer klaren Stellung des
Problems der Metaphysik als einer Lehre vom „transzendenten“
oder jenseitigen Sein kommen wollen, der Entscheidung nicht aus-
weichen.
Doch ebenso steht fest: damit, daß wir ein diesseitiges und
zugleich unsinnlich verstehbares Seiendes annehmen, verlassen wir
in gewisser Hinsicht das Gebiet der von der Logik entscheid-
baren Wahrheiten trotzdem noch nicht, und insbesondere greifen
wir damit keiner spezifisch metaphysischen Problemlösung vor.
 
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