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Nikolaus [Hrsg.]; Koch, Josef [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1938/39, 4. Abhandlung): Die Auslegung des Vaterunsers in vier Predigten — Heidelberg, 1940

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https://doi.org/10.11588/diglit.41999#0112
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J. Koch und H. Teske Cusanus-Texte: I. Predigten, 6.

mein. Ich fich es wal, aber die kraft, die es in im hat, die fich ich
nicht. Aber ich gelaub, wann ich es nem vnd das es den leichnam
nert vnd fpeift, daz es war ift. Aber ein geleichnuzz des geiftlichen
prats: ein arczt gibt einem krankchen ain erczney, die in gefunt
5 mag machen. Der krankch ficht noch wais nicht was das ift. Wil
aber er der nicht nemen, er wiß dann ee, wie vnd von wew fy ge-
72 r macht 11 war, er mocht fo lang zweyfeln vnd dar nach fragen, das
er villeicht in der zeit fturb vnd verfaumbt fich alfo felbs, dem
doch mit folcher erczney wol gehollffen war worden. Dar vmb ift
io es gar farghaft.
20. Der folliche hoche dinng wil eruaren vnd wiffen, vnd der
das am aller minften nicht wiffen kan noch mag, der nem ein pey-
fpild pey einem fewr ftain: der ift an jm felbs kalltter natur vnd
ift grob vnd vinfter zu fehen, noch hat er in im verpargen klares
15 liecht vnd folliche hicz, das man da mit ein gancze ftat verprenen
möcht. Dar vmb ift es ein graffe torhait an dem menfchen, die da
wellen wiffen folliche hoche dinng, wie daz vnd dicz gefein müg,
vnd die doch das aller minft darin nicht kunen wiffen, wie vnd baz
got der herr ainer klainen mugken aigenfchaft in irem wefen ver-
20 liehen hat. Vnd folich menfchen gedenkchen nur auf fichtige, leip-
liche dinng, alls auf die fpeys vnd das man ficht vnd greyffen mag.
21. Nain, nicht alfo! Du mueft es geiftleich für dich nemen;
wan die leipleich fpeis, die man ficht vnd greift, wiert verczert,
nimbt ab vnd wirt gemynnert vnd ze nichte. Das tut die fpeis der
25 fei nicht, die peleibt ewikleich; wann die fei fol ewikleichen leben.
Dar vmb bedarf fy ewiger fpeis, der nicht myner wirt noch ab
nimbt, nur fich tagleich mert. Des nim ein ebnpild pey einem
klainen liecht: man zündet dauon ains, zway, zehnew oder hundert
8. versaubt Wi
11—16. Vgl. Sermo 232 (V2 158ra; p —).• Et videtur quodammodo
differentiam esse inter corpus Christi, uti est in caelo, et idem, uti est in sacra-
mento, sicut inter ignem lucentem et calefacientem et inter ignem, in quem
essentia terrae conversa est: puta, si essentia lapidis pyrritis esset conversa
in essentiam ignis, tune ignis invisibiliter latitaret sub frigiditate et opacitate
terrenae naturae lapidis; et licet non sit alia essentia ignis, ut lucet et calet,
quam ut sic latitat, sed eadem et aeque vera, est tarnen primo modo in suo
regno cum virtute et operatione, in secundo non, sed extra suum regnum. Vgl.
auch Sermo 57 (Fz 109vb; p 60): < vulgus singulariter admiratur) . . . quo-
modo ignis de pyrrite subita percussione egreditur.
22—24. Vgl. c. 44 Prima quidem d. 2 de cons.: Spiritualiter intelligite
quae locutus sum. Non hoc corpus, quod videtis, manducaturi estis et bibituri
illum sanguinem, quem fusuri sunt qui me crucifigent. Sacramentum aliquod
 
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