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Nikolaus [Hrsg.]; Koch, Josef [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1938/39, 4. Abhandlung): Die Auslegung des Vaterunsers in vier Predigten — Heidelberg, 1940

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https://doi.org/10.11588/diglit.41999#0114
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J. Koch und H. Teske Cusanus-Texte: I. Predigten. 6.

taufent, noch fo wirt des nichcz defter mynner, wie uil man dar
von nimbt.
22. Nu zu reden von dem leipleichen prat. Gib vns heut
vnfer täglich prat. Wir fein glider Chrifti, er fey pabft, kayfer,
5 künig, der reich alls der arem. Es ift vnfer, wir fein alle kinder
72 v gotes, vnd was wir || haben, das hab wir von got, der vnfer aller
vater ift. Dar vmb wer mer von got enphangen hat, dann er zu
feinem ftand bedarf, vnd hallt es den armen var vnd den dürftigen,
dem der des gucz rechter erb ift vor got, dem haftu das fein var
io vnd pift ein rawber. Aber es weret dich nicht lanng vnd mueft
es doch lazzen, vnd es lazzt dich auch. Vnd es wirt villeicht einem
andern von got, der ein peffer fchaffer gots ift wann du, vnd ver-
dient da mit das ewig leben, fo du ewikleich vmb dein geytikait
prinen mueft. Wirt es dann einem pofen, der es mit funten ver-
15 tuet, fo ift dein pein defter groffer vnd meret fich tagleich ye mer
von yeder fundt, alls lanng das gut wert.
23. Vnd das ift nur gerett von den, die wolgewunens guet
vbrigs vnd geytikleich inn behalltent vnd nicht aus gebent, alls
der reich man tet, der in der hell begraben wart. Wie gefchicht
20 dann den, die ir gut vnrechtleich in ir gewallt mit abzukchen, mit
pöfen ambten abreyffen oder alfanczen zu wegen pringen vnd iren
kinden des vil hinder in laffen, die es auch pehalten ? Vnd ift zu
fürchten, das feine kinder mit fambt im in das dritt oder vierd
gefchlächtt mit dem pofen gut verdambt werden, die dir dort
25 ewikleichen fluechen: ey wie wol haft du es dann gefchafft, das du
hie pofleich vnd hart zw wegen pracht haft vnd dort auch ewigen
jamer mit fambt den deinen leyden mueft an endt etc.
3. Zu diesem Abschnitt vgl. Sermo 18 n. 33, S. 70, 4ff. Über den Gei‘z
und die Habsucht handelt sehr ausführlich Sermo 11 (V1 22 va—24va; p —).
7—10. Vgl. Sermo 11 (V1 23vb; p —); Scire debes secundum Arma-
canurn quod de superfluis bonis tenetur quis facere distributionem etc.
Superflua sunt quae nec sunt necessaria personae nec statui nec personae
accomoda. Quattuor sunt in homine consideranda, quorum quodlibet requirit
aliquid de divitiis: primo persona, quae ad hoc, ut vivat et spiritualiter et
corporaliter se exercere possit, vult habere victum, vestitum, hospitium etc.,
et dicuntur necessaria personae. . . . Secundo consideratur honestas . . . [24ra\
. . . Tertio consideratur Status, officium vel artificium, et iuxta statum indiget
servitoribus, instrumentis etc. et pro hoc necesse habet habere temporalia
statui et officio congruentia. . . . Quartum considerandum est honestas status,
propter quam familia, vestes etc. requiruntur. . . . Quidquid autem supra
praefata homo habet, totum pauperum est et eis sub poena peccati mortalis
distribuendum etc.
 
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