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Erstes Kapitel: Die handschriftl. Überlieferung usw. §2.

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A. Orthographisches.
Längenbezeichnung durch nachgeschriebenes e oder i ist selten,
je einmal steht broit und noet; häufig ist ie: blieben, vieler, dießem usw.
Vgl. Jungandreas §§ 18f.; Moser §§ 8; 9 Anm. 2. Dehnungs-A.
steht in wahr 38, 10, sowie in den Formen von -ftehen. Daneben
begegnet ee. Vgl. Jungandreas §§ 20ff. und ebd. S. 17 Anm. 18;
Moser §§ 10; 17.
B. Vokalismus.
1. Dehnung: vieler 64, 4 (neben regelm. vil, vyle); vie/ch 44, 18,
wozu Jungandreas S. 2; 100ff.; 152ff. und Karte4zu vergleichen
ist; dieß, dießem, dießer neben Formen mit i oder y. Dazu Jung-
andreas S. 104ff. u. ebd. Karte 5; Bach, Thür. S. 45; 122;
Bernt S. 235; 256; 320; 375.
2. Statt des rheinischen nummer steht nymer. Vgl. Jung-
andreas, der S. 201 f. schlesische Belege mit u (vgl. auch Bückert-
Pietsch S. 47), S. 204; 534 solche mit e, S. 78; 342; 431 solche
mit y bringt. Bach, Thür. § 19, 6 (S. 88).
3. Die mhd. Längen t und ü sind fast durchweg erhalten, mhd.
iu erscheint als u. Ausnahmen: /ey, feyn, jeyst, leip, leibe, zeit-,
-reich; ferner gelegentlich auß, aujjer. Nach Jungandreas S. 41ff.
überwiegen in den schlesischen Urkunden die neuen Diphthonge
um die Mitte des 15. Jahrhunderts, wenn auch noch gelegentlich
monophthongische Schreibungen begegnen. Vgl. auch Moser § 77
(S. 156f.). Mhd. üf erscheint als vff, während Jungandreas S. 391
für ,,ganz Altschlesien“ vor der Mitte des 15. Jhd.s off ansetzt;
er verzeichnet aber daneben nicht wenige vff', auch die Schweid-
nitzer Formulare bei Burdach S. 69ff. haben vff.
Mhd. ä erscheint als o in dorumb neben darumb, sowie in vnder-
loß. Vgl. Jungandreas § 160; Bach, Thür. § 8.
4. Mhd. uo erscheint durchweg als u, mhd. ie als i, selten als ie.
Mhd. üe wird wie uo behandelt. Vgl. Jungandreas S. 235ff.;
200ff.; Moser § 81 (S. 197ff.); DSA. Karte 12 (Bruder).
Statt rhein. nergen steht nyrgen, statt nummer steht nymer,
e für mhd. ie steht in beiden vorkommenden Fällen in demut-.
Jungandreas S. 201 u. Beg. unter niergen, niemer, diemuot usw.
Zu nyrgen, nymer ferner Bach, Thür., S. 88; zu demut Moser § 81
Anm. 14.
5. Mhd. ou erscheint als ou, in ganz seltenen Ausnahmefällen
als au, mhd. ei durchweg als ei. Einmal steht -ait neben sonsti-
1 1 Sitzungsberichte d. Heidelb. Akad., phil.-hist. Kl. 1938/39. 4. Abh.
 
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