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J. Koch und H. Teske Cusanus-Texte: I. Predigten, 6.

gern -eit, -heit, einmal enyger neben sonstigem eyn-. Nach Jung-
andreas S. 218ff. ist ou „die kanzleimäßige Entsprechung zu
mhd. ouu. Zu der Schreibung ei, ey vgl. Jungandreas § 38;
Moser § 79 (S. 181), zu enyger Jungandreas § 205 u. ebd. Karte 28.
6. Mhd. i erscheint als i, doch steht zweimal frede neben son-
stigem fryde(s), sowie viermal erdijche neben dreimal yrdijche.
Zu frede vgl. Jungandreas § 92 u. ebd. Karte 4; zu erdische
ebd. § 102; zum Ganzen Moser § 72; Bach, Thür. § 4, 1.
ys statt mhd. es ist nur einmal aus der Vorlage stehen geblie-
ben (vgl. Jungandreas § 81; Bernt S. 369); anderseits steht
62, 1. 3 u. 84, 11 es statt mhd. ist, was auf ein is der Vorlage deutet.
Mhd. u erscheint oft als o. Vor Liquida oder Nasal: erfüllet,
bedorffen; dorffügen-, notdorfft; Vorsilbe or- neben or-\ jonne; ge-
jondert neben gef ändert. Dazu Jungandreas §§ 139; 147 f.; Moser
§ 74 (S. 138); Bernt S. 350f.; Bach, Thür. § 5. Zu -floß neben
-fluß vgl. Jungandreas § 139. In offener Silbe: togent, fon, fone-,
dazu Jungandreas § 140; Moser a.a.0. Neben ober steht ober',
vgl. Jungandreas §§ 144f.; herobert steht 70, 19.
Mhd. o erscheint als a in ader, ab, fal, fall. Dazu Jungandreas
§§ 108; 471 und Karte 44 fader)', 109f. (ab)', 507 (fal); Bach,
Thür. § 7, 3 (S. 61). o statt o steht in offinbart 28, 8; 54, 11; offin-
baren 58, 9; dazu Jungandreas § 106 u. Karte 6; Bach, Thür.
§7, 2.
folche(m) wechselt mit fulch(es). Vgl. Michels § 236; Bernt
S. 365 f.
Mhd. a erscheint als o in genompten, wo Hs. Tr (36, 2) genamp-
ten schreibt. Vgl. Jungandreas §§ 52ff. Jedenfalls ist diese Form
wohl von Formen wie be-, genumet (Rückert-Pietsch S. 46) zu
trennen, die Jungandreas S. 164 Anm. 321 zu mhd. nüemen
stellt.
7. Der Umlaut von a erscheint als e. Nicht umgelautete For-
men sind (im Gegensatz zu Tr) Wanderer und off inbart. Vgl. Moser
§ 57, 1, bes. S. 88; Bach, Thür. § 24, 5 (S. 98).
Der Umlaut von o und u wird nicht bezeichnet, Umlaut von
mhd. ou steht in heubt; dagegen gloubigen. Vgl. Jungandreas
§§ 212 ff.
8. Das -e der Endsilbe ist weitgehend erhalten. Dazu Jung-
andreas §§ 261 ff. Vortoniges e wird apokopiert in gnandt, dazu
Jungandreas § 258. -— Die Vorsilbe oer- erscheint oft als oor-
 
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