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Erstes Kapitel: Die handschriftl. Überlieferung usw. §2.

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§§ 85 (Hs. D); 96; Weinhold § 99; ferner unsere Hs. Tr. (s. oben
S. 152 B 5).
Eine Schreibung mit ei bzw. ey setzen 40, 21 aller frijd ] omnis
gaudii und 54, 2 in friden wandelen ] in gaudium et wandeln vor-
aus. Dazu vgl. Weinhold § 48, der vreyde, vreideliche verzeichnet;
ferner Bach, Göllh. §§ 28; 56; Weisleder S. 33; Godefreit hat
Heinzel S. 238 (Mundart III). Für 54, 2 scheint auch unsere
Hs. T auf eine Form freid(en) hinzudeuten (s. ob.). — Die Heimat-
mundart des Übersetzers legt die Auffassung von vreide als mhd.
vröude nahe. Vgl. Rueff S. 25; Hoffmann § 14 (S. 166); Hem-
mer § 42. Für Mainz vgl ferner Formen wie keyfen, keifen Mainz-
Chr. I S. 5, 14; 14, 33; 18, 21; heybet, heybetbrif ebd. 15, 26;
leifen (Läufe) ebd. 42, 11.
2. i für mhd. e lassen 80, 4 der ] tibi und umgekehrt 46, 14
dir noet ] necessitatis vermuten. Dazu vgl. dir für mhd. der bei
Heinzel S. 280 (Mundart IV); 352 (Mundart VI); der für dir:
Bach, Marienl. § 21. Vgl. Bach, Göllh. § 52; Weinhold §§ 46f.;
de Vries, Rother XXV. Das Mainzische kennt nach Rueff S. 21
er, der neben dem regelmäßigen (mhd.) ir, dir und erleichtert so
die Verwechselung. S. a. DSA. Karte 5.
3. o für mhd. uo verrät sich in 66, 3 gutheit ] deitate; 80, 3 das
guet ] quod deus; 86, 8 gode der das gut ift ] deus qui ipsum est;
90, 2 gut ader got ] deus vel bonum. Für den Bereich von o für mhd.
uo in den heutigen rheinischen Mundarten vgl. die Karte bei Bach,
Göllh. S. 67. In den Kanzleisprachen Heinzel IV (S. 283f.);
V (S. 337); VI (S. 355) usw. kämpfen (neben sonstigen Schrei-
bungen) u und o, ebenso in den Texten der TrierWQ. [goit für
mhd. guot z. B. TrierWQ. 721, 44). Vgl. a. Bach, Göllh. § 84;
Weinhold § 141; Moser § 81, 4 (S. 204f.); ferner unsere Hs. Tr
(oben S. 152 B 4).
4. Auf e für mhd. ie deuten 44, 2 goede zu lieben ] deo vivere\
46, 13 und 60, 3 der liebden ] viventium\ 58, 12 lyebden ] a viven-
tibus. Für den Bereich von e für mhd. ie in den heutigen rheini-
schen Mundarten vgl. die Karte bei Bach, Göllh. S. 63. Für die
Kanzleisprachen vgl. Heinzel IV (S. 283); V (S. 336); VI (S. 354)
usw.; ferner de Vries, Rother XIX; Busch S. 283f.; Moser
§ 81, 4 (S. 204f.). — Die fehlerhafte Übersetzung wird durch die
nd. und rhein. Endung -de erleichtert. Dazu vgl. oben S. 160 E 1
(Hs. Tr). -— Die Übersetzung 38, 22 allein ] omne könnte auf eine
 
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