Drittes Kapitel: Erläuterungen. §6.
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(36, 5); er ist der o. name (36, 6. 9) und das o. (alleroberjt) gelichnis
(36, 15. 20; 38, 11). Sein Reich ist die o. vereynigung (40, 4. 6.
12. 15 — suprema unio sive nexus maximus 94, 7) oder die o. eini-
gung (40, 9). Er ist das o. gut (40, 18; 60, 5; 84, 3. 12). Christus
ist der o. (62, 2) m der hog/te ober alle hymelfche vnd irdijche naturen
(60, 17). Das Gebet, das er gelehrt hat, ist das o. gebet (26, 9).
Das es nicht nur relativ, sondern absolut das höchste ist, ergibt
sich aus 28, 21 ff. und 70, 2ff.
Da nun die ewige Seligkeit darin besteht, daß Gott seine Ge-
schöpfe an seinem Leben teilnehmen läßt und sie so gewissermaßen
in die Absolutheitssphäre erhebt, wendet Cusanus den Terminus
oberjt auch auf diesen Zustand und das, was sich darauf bezieht, an.
So spricht er von o. verftentelichen leben (24, 13); das ewige leben .. .
is . . das oberjte das wir begeren mögen (88, 8); darum richtet sich
darauf vnfer o. hoffen (42, 12). Besonders aufschlußreich sind zwei
Stellen; die eine durch die Hervorhebung der Ausschließlichkeit,
die ja ein wesentliches Moment des Absoluten ist: büßen die o.
glorie is keyn ftat des puren vnuergentlichen fteden gudes (84, 15).
Die andere durch die Formulierung des Gegensatzes: 88, 22ff. wird
die o. freude, die in der völligen Erlösung vom Übel besteht, der
meiften oder groeften pyne, die mit der endgültigen Trennung
von Gott verbunden ist, gegenübergestellt. Man sieht deutlich, daß
Cusanus den Terminus oberjt nicht auf die Höllenpein angewandt
wissen will; denn die Hölle ist ja vnder ader nider (90, 4).
Für relativ Höchstes wird oberjt nur selten gebraucht. So wer-
den 32, 6. 8 die oberften creaturen den vnderften (10 f.; vgl. suprema
natura 14, 9; altior — inferior 130, 16) gegenübergestellt; 50, 1
bis 2 finden wir die Unterscheidung von oberjte, vnderfte und mittefte
nature (vgl. n. media DI 126, 22). An beiden Stellen ist also der
relative Sinn des Terminus klar. Aber auch die Formulierung
oberjte begir, hoffen vnd glauben (26, 9f.) macht keine Schwierig-
keit. Der relative Charakter wird ohne weiteres durch einen Ver-
gleich mit 68, 4 deutlich: (Wir sollen das himmlische Brot emp-
fangen) mit gantzem glauben, allergroeftem hoffen vnd der meiften
libden. Es kann natürlich keinen Tugendgrad geben, der nicht
durch einen höhern übertroffen würde.
Die Unzulänglichkeit des Textes der Wiener Predigt zeigt
sich auch hier: obrift findet sich (neben allerhöchst 96, 10) nur ein-
mal: der o. mayfter vnfer über herr Jefus Chriftus (98, 28).
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(36, 5); er ist der o. name (36, 6. 9) und das o. (alleroberjt) gelichnis
(36, 15. 20; 38, 11). Sein Reich ist die o. vereynigung (40, 4. 6.
12. 15 — suprema unio sive nexus maximus 94, 7) oder die o. eini-
gung (40, 9). Er ist das o. gut (40, 18; 60, 5; 84, 3. 12). Christus
ist der o. (62, 2) m der hog/te ober alle hymelfche vnd irdijche naturen
(60, 17). Das Gebet, das er gelehrt hat, ist das o. gebet (26, 9).
Das es nicht nur relativ, sondern absolut das höchste ist, ergibt
sich aus 28, 21 ff. und 70, 2ff.
Da nun die ewige Seligkeit darin besteht, daß Gott seine Ge-
schöpfe an seinem Leben teilnehmen läßt und sie so gewissermaßen
in die Absolutheitssphäre erhebt, wendet Cusanus den Terminus
oberjt auch auf diesen Zustand und das, was sich darauf bezieht, an.
So spricht er von o. verftentelichen leben (24, 13); das ewige leben .. .
is . . das oberjte das wir begeren mögen (88, 8); darum richtet sich
darauf vnfer o. hoffen (42, 12). Besonders aufschlußreich sind zwei
Stellen; die eine durch die Hervorhebung der Ausschließlichkeit,
die ja ein wesentliches Moment des Absoluten ist: büßen die o.
glorie is keyn ftat des puren vnuergentlichen fteden gudes (84, 15).
Die andere durch die Formulierung des Gegensatzes: 88, 22ff. wird
die o. freude, die in der völligen Erlösung vom Übel besteht, der
meiften oder groeften pyne, die mit der endgültigen Trennung
von Gott verbunden ist, gegenübergestellt. Man sieht deutlich, daß
Cusanus den Terminus oberjt nicht auf die Höllenpein angewandt
wissen will; denn die Hölle ist ja vnder ader nider (90, 4).
Für relativ Höchstes wird oberjt nur selten gebraucht. So wer-
den 32, 6. 8 die oberften creaturen den vnderften (10 f.; vgl. suprema
natura 14, 9; altior — inferior 130, 16) gegenübergestellt; 50, 1
bis 2 finden wir die Unterscheidung von oberjte, vnderfte und mittefte
nature (vgl. n. media DI 126, 22). An beiden Stellen ist also der
relative Sinn des Terminus klar. Aber auch die Formulierung
oberjte begir, hoffen vnd glauben (26, 9f.) macht keine Schwierig-
keit. Der relative Charakter wird ohne weiteres durch einen Ver-
gleich mit 68, 4 deutlich: (Wir sollen das himmlische Brot emp-
fangen) mit gantzem glauben, allergroeftem hoffen vnd der meiften
libden. Es kann natürlich keinen Tugendgrad geben, der nicht
durch einen höhern übertroffen würde.
Die Unzulänglichkeit des Textes der Wiener Predigt zeigt
sich auch hier: obrift findet sich (neben allerhöchst 96, 10) nur ein-
mal: der o. mayfter vnfer über herr Jefus Chriftus (98, 28).