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Schmidt, Ernst A.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1974, 6. Abhandlung): Zur Chronologie der Eklogen Vergils: vorgelesen am 27. April 1974 von Viktor Poeschl — Heidelberg: Winter, 1974

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https://doi.org/10.11588/diglit.45449#0056
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Ernst A. Schmidt

Vergil noch nicht zu echter Hoffnung zurückgekehrt. Denn die Frage:
«en erit umquam / ille dies, mihi cum liceat tua dicere facta» (ecl. 8,7 f.)
bleibt offen, ist weniger zuversichtlich als ecl. 4,53ff. Das hat sich erst
im Proömium des dritten Georgicabuches geändert, wo v. 10ff.: «pri-
mus ego in patriam mecum, modo vita supersit, / ...» über ecl. 8 zu
ecl. 4 zurückbiegt und damit die Entwicklung der Eklogen 9, 1 und 4
aufgreift und weiterführt. Und nun wird der Mincius nicht mehr Zeuge
arkadischen Wettgesangs sein, des ludus der Hirtenmuße - so heißt
es in deutlicher Abkehr von der Welt der späten Eklogen in Georg. III
14 f. (und in ecl. 7 war dies wiederum Abkehr von den frühen Eklogen
gewesen, nämlich von ecl. 9,26-29, wonach das Lied am Mincius, der
Gesang der Schwäne von Mantua nämlich, der Preis eines Politikers
hätte sein sollen) -, sondern Stätte eines Tempels für den Caesar.
 
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