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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Wilhelmi, Thomas <PD Dr.> [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 13): Unionsschriften 1542 - 1545 — Gütersloh, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.30650#0039
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CONCORDIA. VEREINIGUNGSARTICUL DER STADT FRANCKFURTH AM MAYN 3 5

vnnd Gottslasterlichen Folgereyen oder spitzfundigenp Argumenten ab-
schrecken vnnd abfuhren.
XII.
Man soll auch keine Transsubstantiation1 oder VeiAvandlung deß Brodts vnd
Weins in den Leib vnd Blut deß HERREN setzen oder vertheidigen, Sondern
mit Paulo vnd den H. Vattern bekennen: Daß im H. NachtmaL zwey1 Ding
gereicht werden, ein Himmlisches vnnd I Eijb I ein Jrrdisches. Das himmlische
ist der Leib vnd Blut deß HERRN. Das Jrrdische ist Brodt vnd Wein als hey-
lige Symbola oder Warzeichen, durch welche oder mit welchen der HERR
vns seinen Leib vnd Blut warhafftig vnd wesentlich (vere et realiter, das ist mit
der That vnd in der Warheit) darreicht vnd mittheilet.
XIII.
Also sollen wir auch glauben vnd lehren, daß zwo Naturen in Christo, die
Gottliche vnd Menschliche, wie sie in einer Person mit einander vereiniget,
also beyde gantz vnd vnvermischt seyen, vnd daß Christus, der HErr, wahrer
Gott vnd wahrer Mensch2 3 sey. Vnd derhalben, dieweil Christus wahrer Gott
vnd wahrer Mensch ist, wirt jm recht vnd eygentlich zugeschrieben, was bey-
der Naturen Eygenschafft ist.
XIIII.
Doch istss eine Gottlose Rede, wann man sagt: Christus ist eine Creatur.
Dann wann wir Christum nennen, verstehen wir eine Gottliche Person (das
ist die Gott vnd Mensch ist), Recht aber ists gesagt: Die Menschliche Natur in
Christo ist eine Creatur oder Geschopff. Dann diese ist von der Gottlichen
nicht verschlungen, Sondern bleibt in jm gantz oder vollkommen gleich wie
auch die Gottheit.
l(Ita enim habet manuscriptum nostrum: Nam haec a divina non est absorpta,
Sed manet in eo integra, sicut et divina.)t3 I Eiija I
XV.
Dann die Aufferstehung hat dem Menschen Christo himmlische Glori vnd

p) spitzfindigen: B, C und D.
q) Abendmahle: B und C; Abendmahl: D.
r) fehlt in D.
s) ist: B, C und D.
t) -t) fehlt in B, C und D.
1. S. oben S.22, Anm. 7.
2. Vgl. Liber extra, lib. 5, tit. 7, c. 7 (Friedberg II, Sp.779).
3. Bemerkung der Herausgeber der »Warnungsschrift« (A), der Frankfurter Prediger.
Vgl. dazu oben S. 19.
 
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