2. BEDENKEN FUR DEN 3. REICHSTAG ZU SPEYER
69
einsteyls die leut nit solang mehr jrrenn, so tringt der turck auch so er-
schrocklich I 2 jv I vf vns, das, ob gott will, fil1, die bißher gar hart gewesenn,
sich gemeiner vnnd bestendiger vergleichüng Deutscher Nation nit so seer als
bißher entgegen setzen werdenn, das Mann mit gotts hilff noch baldt soltte
der Christlichen verbeßerung jnn kirchenn sachenn mogen vberal zu gottsali-
ger einigkeit khomen.
DartzuP werenn viel gewalttiger furdernußenn, wann wir die mit warem
eifer gottes an die handt nemen wolttenn, wie wir zuthun warlich schuldig
seindt. Erstlich were, wie e. f. g.2 hieuor auch erjnnertt wordenn, vleiß an-
tzukherenq3, alle Furstenn vnsers glaubens zuerbetten vnnd 'zu'uermu-
genn, das ein jeder sein eigenn beuelhaber vnnd stim jm furstenn Rath4 vnnd
nit einer dreyer oder vier Furstenn stimme hette. Da seindt nun funf Fur-
sten vonn Payernn, H.5 Ott Heinrich6, H. Philips7, H. Ruprecht8, H.
Wolffgang9, H. Fridrich10, vnnd Georg11, Hertzog Hansenn12 Shonns, H.
Ernst13 vnd Augustus14 I i6r I vonn Sachßenn, Margraue Hans15 vnnd Al-
p) auch als Reklamant, wohl von Bucer: Da zu: b.
q) danach vielleicht von Bucer gestr.: das: b.
r) —r) von Bucer über der Zeile erg.: b.
s) Son: b.
1. viele.
2. eure fürstliche Gnaden.
3. daran zu wenden.
4. Der Fürstenrat, die sog. Fürstenbank, umfaßte 68 Mitglieder, davon 52 der geistlichen
und 16 der weltlichen Obngkeiten. Zur Zusammensetzung des Fürstenrates vgl. Domke,
Die Viril-Stimmen im Reichs-Fürstenrath von 1495—1654; Schorn-Schütte, Reformation.
Vorgeschichte, Verlauf, Wirkung, S.41.
5. Herzog.
6. Ottheinrich, Pfalzgraf bei Rhein (geb. 1502, gest. 1559), Herzog von Pfalz-Neuburg,
Kurfürst seit 1556. ADB 24, S. 713-719; NDB 19, S.655 f.
7. Philipp der Streitbare (geb. 1503, gest. 1548), Pfalzgraf bei Rhein und Herzog von
Pfalz-Neuburg. ADB 26, S. 18-27.
8. Ruprecht (geb. um 1504, gest. 1544), Herzog von Pfalz-Veldenz, Pfalzgraf bei Rhein.
ADB 29, S. 740-743.
9. Wolfgang (geb. 1494, gest. 1558), Pfalzgraf, Statthalter der Oberpfalz bis 1544. NDB
20, S. 382; Häutle, Genealogie des erlauchten Stammhauses Wittelsbach, S.43. Mit großer
Wahrscheinlichkeit lst hier dieser Wolfgang gemeint und mcht Wolfgang (geb. 1526, gest.
1569), Pfalzgraf, Herzog von Zweibrücken und Neuburg. ADB 44, S. 76-87.
10. Friedrich II. der Weise (geb. 1482, gest. 1556), Pfalzgraf bei Rhein, Kurfürst von der
Pfalz seit 1544. ADB 7, S. 603-606; NDB 5, S. 528-530.
11. Georg (geb. 1518, gest. 1569), Pfalzgraf zu Simmern. NDB 5, S. 530; NDB 10, S. 509.
12. Johann II. d.J. (geb. 1492, gest. 1557), Pfalzgraf von Pfalz-Simmern. NDB 10, S. 509h
13. Johann Ernst (geb. 1521, gest. 1553), Herzog von Sachsen-Coburg. ADB 14, S. 369.
14. August (geb. 1526, gest. 1586), Herzog von Sachsen, Kurfürst seit 1553. ADB 1,
S. 674-680; NDB 1, S. 448-450.
15. Johann(geb. 1513, gest. 1571), Markgraf von Brandenburg-Küstrin. ADB 14,8.156-
165.
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einsteyls die leut nit solang mehr jrrenn, so tringt der turck auch so er-
schrocklich I 2 jv I vf vns, das, ob gott will, fil1, die bißher gar hart gewesenn,
sich gemeiner vnnd bestendiger vergleichüng Deutscher Nation nit so seer als
bißher entgegen setzen werdenn, das Mann mit gotts hilff noch baldt soltte
der Christlichen verbeßerung jnn kirchenn sachenn mogen vberal zu gottsali-
ger einigkeit khomen.
DartzuP werenn viel gewalttiger furdernußenn, wann wir die mit warem
eifer gottes an die handt nemen wolttenn, wie wir zuthun warlich schuldig
seindt. Erstlich were, wie e. f. g.2 hieuor auch erjnnertt wordenn, vleiß an-
tzukherenq3, alle Furstenn vnsers glaubens zuerbetten vnnd 'zu'uermu-
genn, das ein jeder sein eigenn beuelhaber vnnd stim jm furstenn Rath4 vnnd
nit einer dreyer oder vier Furstenn stimme hette. Da seindt nun funf Fur-
sten vonn Payernn, H.5 Ott Heinrich6, H. Philips7, H. Ruprecht8, H.
Wolffgang9, H. Fridrich10, vnnd Georg11, Hertzog Hansenn12 Shonns, H.
Ernst13 vnd Augustus14 I i6r I vonn Sachßenn, Margraue Hans15 vnnd Al-
p) auch als Reklamant, wohl von Bucer: Da zu: b.
q) danach vielleicht von Bucer gestr.: das: b.
r) —r) von Bucer über der Zeile erg.: b.
s) Son: b.
1. viele.
2. eure fürstliche Gnaden.
3. daran zu wenden.
4. Der Fürstenrat, die sog. Fürstenbank, umfaßte 68 Mitglieder, davon 52 der geistlichen
und 16 der weltlichen Obngkeiten. Zur Zusammensetzung des Fürstenrates vgl. Domke,
Die Viril-Stimmen im Reichs-Fürstenrath von 1495—1654; Schorn-Schütte, Reformation.
Vorgeschichte, Verlauf, Wirkung, S.41.
5. Herzog.
6. Ottheinrich, Pfalzgraf bei Rhein (geb. 1502, gest. 1559), Herzog von Pfalz-Neuburg,
Kurfürst seit 1556. ADB 24, S. 713-719; NDB 19, S.655 f.
7. Philipp der Streitbare (geb. 1503, gest. 1548), Pfalzgraf bei Rhein und Herzog von
Pfalz-Neuburg. ADB 26, S. 18-27.
8. Ruprecht (geb. um 1504, gest. 1544), Herzog von Pfalz-Veldenz, Pfalzgraf bei Rhein.
ADB 29, S. 740-743.
9. Wolfgang (geb. 1494, gest. 1558), Pfalzgraf, Statthalter der Oberpfalz bis 1544. NDB
20, S. 382; Häutle, Genealogie des erlauchten Stammhauses Wittelsbach, S.43. Mit großer
Wahrscheinlichkeit lst hier dieser Wolfgang gemeint und mcht Wolfgang (geb. 1526, gest.
1569), Pfalzgraf, Herzog von Zweibrücken und Neuburg. ADB 44, S. 76-87.
10. Friedrich II. der Weise (geb. 1482, gest. 1556), Pfalzgraf bei Rhein, Kurfürst von der
Pfalz seit 1544. ADB 7, S. 603-606; NDB 5, S. 528-530.
11. Georg (geb. 1518, gest. 1569), Pfalzgraf zu Simmern. NDB 5, S. 530; NDB 10, S. 509.
12. Johann II. d.J. (geb. 1492, gest. 1557), Pfalzgraf von Pfalz-Simmern. NDB 10, S. 509h
13. Johann Ernst (geb. 1521, gest. 1553), Herzog von Sachsen-Coburg. ADB 14, S. 369.
14. August (geb. 1526, gest. 1586), Herzog von Sachsen, Kurfürst seit 1553. ADB 1,
S. 674-680; NDB 1, S. 448-450.
15. Johann(geb. 1513, gest. 1571), Markgraf von Brandenburg-Küstrin. ADB 14,8.156-
165.