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3. REFORMATIONSGUTACHTEN VOM NOVEMBER 1544
bens, so jtzunden vor augen, 12^jv I das die ordenlichen Synoden vnnd Visita-
tionen nit weren nach der ordnung des H. Geists vnnd gebrauch der alten
kirchen gehaltenn wordenn, Vnnd dann der Clerus sich vber das auch aller
menschlichen zucht vnnd beßerung vf erden ganntz vnnd gar entzogen hette.
Auß dem allem nun hette die key. Matt. vnnd die anndern fursten vnd
Stende, so sie das hiec ertzelet nach dem Gottes Wort mit recht Christlichem
verstandt ansehen vnnd bewegen wolten, wol vnnd eigentlich zuerkennen,
das des jegenwurtigen, so erschrocklichen kirchen verderbens dieße drey ja
von den furnemsten vrsachen sein musten: Erstlich, das man dem anfenglich
vnd so langf zu gesehen hette, das die Bischoue vnnd obernn seelsorgernn
vnd dan jnen nach auch dies mitlen vnnd vnderen sich jn weltliche geschefft*1
geschlagen vnnd die Geistlichen entlich so gar von sich geschobenn vnd
dartzu auch die seelsorge keinem andern tauglichen beuohlen hette.
Zum anndernn, das man auch das hette laßen hinghon, das die ordenliche
whal1 vnd bewerung I 2yjr I aller kirchen diener ann so wenig leut vnnd wel-
che oft zu dießem werck vermoge der H. schrift, Canonum vnd legum jn kei-
nem wege zutzulaßen weren, gestellet vnd sie der Christlichen gemeinde aller
ding entzogen vnnd benomen hette, jn deren man doch alweg etliche hette
finden mogen, denen der herre verstanndt vnd eiffer verluhen hette, nach
recht tauglichen vnd getreuen dienern der kirchen 'zutrachten vnnd zuuer-
helffen, das die kirchen' mit den vntauglichen vnnd vntrewen vnbeschwert
vnnd vnuerderbetk blieben weren.
Zum dritten, das auch die1 ordenliche vnd fruchtbare mittel der verbesse-
rung des kirchen dinsts vnnd diener die ordenlichen Synoden vnnd visitatio-
nen nun so lange zeit verfallen vnnd volgend alles einsehen, straffen vnnd be-
ßeren aller menschen vnd stenden von dißen leuten so gantz vnd gar
abgewendt worden were, welches einigem andern stand vf erden nach eini-
gem volck je welten” nie nach gegeben worden were, weil ja alle menschen,
wes stands vnnd" wesens sie sind, noch fehlen vnd sunden0 mogen, Vnnd
darumb auchp alwegenq getrewes einsehens, straffens vnnd beßerens annde-
rer bedorffen. I 2yjv I
d) -d) von anderer Hand: b.
e) danach: das: £.
f) danach gestr.: bis: a.
g) über der Zeile erg.: e.
h) Schrf.: gescheff; korr aus: schnft (?): a; gescheft: b.
i) wahl: d und e; fehlt m: a, c und f.
j) —j) am Rand erg.: b.
k) verderbett: f.
l) das: b und e.
m) wolten: b; weleten: f.
n) oder: f.
o) sündigen: c; sundigen: f.
p) fehlt m: f.
q) danach: ein: f.
3. REFORMATIONSGUTACHTEN VOM NOVEMBER 1544
bens, so jtzunden vor augen, 12^jv I das die ordenlichen Synoden vnnd Visita-
tionen nit weren nach der ordnung des H. Geists vnnd gebrauch der alten
kirchen gehaltenn wordenn, Vnnd dann der Clerus sich vber das auch aller
menschlichen zucht vnnd beßerung vf erden ganntz vnnd gar entzogen hette.
Auß dem allem nun hette die key. Matt. vnnd die anndern fursten vnd
Stende, so sie das hiec ertzelet nach dem Gottes Wort mit recht Christlichem
verstandt ansehen vnnd bewegen wolten, wol vnnd eigentlich zuerkennen,
das des jegenwurtigen, so erschrocklichen kirchen verderbens dieße drey ja
von den furnemsten vrsachen sein musten: Erstlich, das man dem anfenglich
vnd so langf zu gesehen hette, das die Bischoue vnnd obernn seelsorgernn
vnd dan jnen nach auch dies mitlen vnnd vnderen sich jn weltliche geschefft*1
geschlagen vnnd die Geistlichen entlich so gar von sich geschobenn vnd
dartzu auch die seelsorge keinem andern tauglichen beuohlen hette.
Zum anndernn, das man auch das hette laßen hinghon, das die ordenliche
whal1 vnd bewerung I 2yjr I aller kirchen diener ann so wenig leut vnnd wel-
che oft zu dießem werck vermoge der H. schrift, Canonum vnd legum jn kei-
nem wege zutzulaßen weren, gestellet vnd sie der Christlichen gemeinde aller
ding entzogen vnnd benomen hette, jn deren man doch alweg etliche hette
finden mogen, denen der herre verstanndt vnd eiffer verluhen hette, nach
recht tauglichen vnd getreuen dienern der kirchen 'zutrachten vnnd zuuer-
helffen, das die kirchen' mit den vntauglichen vnnd vntrewen vnbeschwert
vnnd vnuerderbetk blieben weren.
Zum dritten, das auch die1 ordenliche vnd fruchtbare mittel der verbesse-
rung des kirchen dinsts vnnd diener die ordenlichen Synoden vnnd visitatio-
nen nun so lange zeit verfallen vnnd volgend alles einsehen, straffen vnnd be-
ßeren aller menschen vnd stenden von dißen leuten so gantz vnd gar
abgewendt worden were, welches einigem andern stand vf erden nach eini-
gem volck je welten” nie nach gegeben worden were, weil ja alle menschen,
wes stands vnnd" wesens sie sind, noch fehlen vnd sunden0 mogen, Vnnd
darumb auchp alwegenq getrewes einsehens, straffens vnnd beßerens annde-
rer bedorffen. I 2yjv I
d) -d) von anderer Hand: b.
e) danach: das: £.
f) danach gestr.: bis: a.
g) über der Zeile erg.: e.
h) Schrf.: gescheff; korr aus: schnft (?): a; gescheft: b.
i) wahl: d und e; fehlt m: a, c und f.
j) —j) am Rand erg.: b.
k) verderbett: f.
l) das: b und e.
m) wolten: b; weleten: f.
n) oder: f.
o) sündigen: c; sundigen: f.
p) fehlt m: f.
q) danach: ein: f.